Definition
Arteriovenöse Fistel (AV-Fistel)
Arteriovenöse Fisteln sind pathologische Kurzschlussverbindungen (Shunt) zwischen Arterien und begleitenden oder benachbarten Venen.
AV-Fisteln werden vergleichsweise selten geprüft – und wenn, dann interessiert sich das IMPP v.a. für die zerebralen AV-Fisteln.
Ätiologie
AV-Fisteln können angeboren und erworben sein:
Angeborene AV-Fisteln entstehen im Rahmen von angeborenen Gefäßmissbildungen (Angiodysplasien) wie dem Klippel-Trénaunay-Syndrom, dem Von-Hippel-Lindau-Syndrom
oder der hereditären hämorrhagischen Teleangiektasie (Osler-Weber-Rendu-Syndrom).Erworbene AV-Fisteln entstehen meist oder nach Gefäß- oder Organpunktion . Seltenere Ursachen sind Gefäßarrosionen durch Tumoren, Entzündungen oder arterielle Aneurysmen.
Das Von-Hippel-Lindau-Syndrom ist eine seltene, autosomal-dominant vererbte neuroektodermale Systemerkrankung aus der Gruppe der Phakomatosen. Die Erkrankung ist typischerweise mit einer Angiomatosis retinae und/oder ZNS-Hämangioblastomen assoziiert. Begleitend können Nierenzellkarzinome und Nierenzysten, Phäochromozytome, Pankreaszysten und Zystadenome in Pankreas oder Nebenhoden bestehen.
Ein Aneurysma ist eine segmentale, irreversible Ausweitung der Arterienwand auf das mehr als 1,5-Fache des normalen Lumens.
Unter einer Embolisation versteht man einen absichtlich und in therapeutischer Absicht herbeigeführten Gefäßverschluss.