thieme-via-medici-logo
  • Menü
  • Anmelden
thieme-via-medici-logo
Navigation
Innere

  • Leitsymptome
  • Herz (Kardiologie)
  • Gefäße (Angiologie)
    • Arterien
      • Arterien: Allgemeine körperliche Untersuchung K
      • Sonografie von Aorta abdominalis und V. cava inferior K
      • Arteriosklerose K
      • Arterienverschluss: Grundlagen K
      • Akuter peripherer Arterienverschluss K
      • Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) K
      • Karotisstenose K
      • Karotisdissektion K
      • Raynaud-Syndrom K
      • Aneurysmen: Grundlagen K
      • Bauchaortenaneurysma (BAA) K
        1. Steckbrief
        2. Definition
        3. Epidemiologie
        4. Ätiologie
        5. Einteilung
        6. Symptomatik
        7. Komplikationen
        8. Diagnostik
        9. Differenzialdiagnosen
        10. Therapie
        11. Prognose
        12. IMPP-Fakten im Überblick
      • Thorakales Aortenaneurysma (TAA) K
      • Aortendissektion K
      • Arteriovenöse Fisteln K
    • Venen
    • Lymphgefäße
    • Lipödem K
    • Benigne Gefäßtumoren K
    • Maligne Gefäßtumoren K
  • Atmungssystem (Pneumologie)
  • Blut und blutbildendes System (Hämatologie)
  • Verdauungssystem (Gastroenterologie)
  • Endokrines System und Stoffwechsel
  • Niere, Wasser- und Elektrolythaushalt
  • Immunsystem
  • Rheumatologie
  • Infektiologie
  • Onkologie

Bauchaortenaneurysma (BAA)

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 15 min
  • alles schließen

Steckbrief

Synonyme: abdominelles Aortenaneurysma (AAA), abdominal aortic aneurysm (engl.)

Bei einem Bauchaortenaneurysma ist die Aorta abdominalis (meist infrarenal) auf ≥ 3 cm erweitert. Die Mehrzahl der Aneurysmen entsteht aufgrund einer Atherosklerose, andere Ursachen sind viel seltener.

Image description
Abdominelles Aortenaneurysma

Sektionsbefund. Die infrarenale Aorta ist massiv aufgeweitet und bei schwerer Hypertonie atherosklerotisch verändert (weißliche Auflagerungen).

(Quelle: Middeke, Arterielle Hypertonie, Thieme, 2004)

Bauchaortenaneurysmen verursachen meist keine oder nur sehr unspezifische Symptome: Diffuse Bauch- und Rückenschmerzen, möglicherweise ausstrahlend in die Beine, Flanken oder Leisten, können auf ein Bauchaortenaneurysma hinweisen. Die meisten Diagnosen werden aber zufällig gestellt. Die Abdomensonografie ist die diagnostische Methode der Wahl. Ergänzend können (v.a. vor geplanter Operation) die CT-Angiografie oder konventionelle Angiografie zum Einsatz kommen.

Die Therapie von Baucharotenaneurysmen hängt immer von der Konstitution und der allgemeinen Gesundheit des Patienten ab, die Entscheidung sollte individuell getroffen werden. Als Richtwert gilt aber, dass bei einem Durchmesser des Bauchaortenaneurysmas < 5,0 cm (Frauen) bzw. 5,5 (Männer) die Therapie konservativ erfolgt. Die Basis bilden Maßnahmen, die ein Fortschreiten der Atherosklerose verhindern. Ergänzend können Medikamente zum Einsatz kommen. Die Größe des Aneurysmas sollte regelmäßig sonografisch kontrolliert werden.

Aneurysmen der Bauchaorta von > 5,0 cm Durchmesser werden (wenn möglich) interventionell mittels Stentgraft versorgt. Andernfalls erfolgt eine offene (konventionelle) Operation.

Die häufigste und lebensgefährliche Komplikation eines Bauchaortenaneurysmas ist die gedeckte oder freie Ruptur. Erreicht der Patient das Krankenhaus lebend, muss eine sofortige Operation erfolgen, um das Leben des Patienten zu retten. Symptomatische, nicht rupturierte Bauchaortenaneurysmen sollten innerhalb von 24 h operativ versorgt werden.

Die Prognose eines Bauchaortenaneurysmas ist ernst: 70% der Patienten sterben an kardiovaskulären Erkrankungen. Nach einer Ruptur liegt die Letalität sogar bei bis zu 85%.

    Abbrechen Speichern

    Definition

    Definition:
    Bauchaortenaneurysma (BAA)

    Ein Bauchaortenaneurysma ist eine Erweiterung der Bauchaorta auf ≥ 3 cm (Durchmesser).

    Epidemiologie

    Die Inzidenz des Bauchaortenaneurysmas liegt bei ca. 40 : 100 000 Einwohner/Jahr. Laut Sektionsstatistiken sind bei ca. 1% aller Über-50-Jährigen BAA nachweisbar. Bei Männern mit arterieller Hypertonie liegt dieser Anteil bei bis zu 10%. Nicht selten findet man bei den Patienten gleichzeitig Aneurysmen von Aorta thoracica und A. poplitea.

    Ätiologie

    Ein BAA entwickelt sich meist auf dem Boden einer . Die wichtigsten sind arterielle Hypertonie und Rauchen.

    Image description
    Bauchaortenaneurysma

    Segmentale Erweiterung der Aorta abdominalis mit hellen Reflexen in der Aortenwand (Verkalkungen).

    (Quelle: Delorme, Debus, Jenderka, Duale Reihe Sonografie, Thieme, 2012)
    Arterielle Hypertonie

    Eine arterielle Hypertonie ist eine andauernde Erhöhung des Blutdrucks auf ≥ 140 mmHg systolisch und/oder ≥ 90 mmHg diastolisch bei Praxismessung oder auf ≥ 135 mmHg systolisch und/oder > 85 mmHg diastolisch bei Selbstmessung.

    Marfan-Syndrom

    Das Marfan-Syndrom ist eine hereditäre Bindegewebserkrankung, die sich hauptsächlich an Skelett, Augen und kardiovaskulärem System manifestiert.

    Ehlers-Danlos-Syndrom

    Das Ehlers-Danlos-Syndrom (EDS) beinhaltet eine heterogene Gruppe genetisch bedingter Defekte der Kollagensbiosynthese, die sich v.a. an der Haut, den Gelenken und Gefäßen auswirken.

    Syphilis

    Syphilis ist eine sexuell übertragene, in mehreren Stadien verlaufende, chronische Infektion durch das Bakterium Treponema pallidum ssp. pallidum.

    Infektiöse Endokarditis

    Die infektiöse Endokarditis ist eine meist bakterielle Entzündung des Endokards, die zur Destruktion einer oder mehrerer Herzklappen und zu septisch-embolischen Komplikationen führen kann.

    Takayasu-Arteriitis (TAK)

    Die Takayasu-Arteriitis ist eine granulomatöse Entzündung des Aortenbogens und seiner großen Äste.

    Harnstauung

    Eine Harnstauung ist ein Aufstau von Urin, der durch eine Obstruktion der ableitenden Harnwege entsteht. Über einen längeren Zeitraum kommt es zu einer Atrophie des Nierenparenchyms und einem zunehmenden Verlust der Nierenfunktion.

    Hypovolämischer Schock

    Ein hypovolämischer Schock ist ein Schock infolge einer kritischen Verminderung des intravasalen Volumens auf dem Boden eines relevanten Flüssigkeitsverlusts (→ hypovolämischer Schock im engeren Sinne) oder einer akuten Blutung (→ hämorrhagischer Schock) bei traumatischer oder nicht-traumatischer Genese.

    Chronisch obstruktive Atemwegserkrankungen (COPD)

    Der Begriff COPD ist ein Sammelbegriff für chronisch obstruktive Atemwegserkrankungen, die mit folgenden Kardinalsymptomen einhergehen:

    • Husten

    • Auswurf

    • Atemnot.

    Der COPD liegt eine progredient verlaufende, nicht vollständig reversible Obstruktion zugrunde. Sie entwickelt sich aus einer chronischen Bronchitis und/oder einem Lungenemphysem.

    Akuter peripherer Arterienverschluss

    Ein akuter peripherer Arterienverschluss ist ein plötzlicher Verschluss einer die Extremität versorgenden Arterie mit akuter Minderversorgung der Extremität distal des Verschlusses.

    Akuter Mesenterialarterienverschluss

    Bei einem akuten Mesenterialinfarkt besteht eine akute segmentale Darmischämie (mit Hypoxie und Nekrose eines Darmabschnittes), meist aufgrund eines akuten Verschlusses einer Mesenterialarterie.

    Akuter Nierenarterienverschluss (akuter Niereninfarkt)

    Ein akuter Niereninfarkt ist ein akuter Verschluss einer Nierenarterie mit ischämiebedinger Nekrose des Nierengewebes (Niereninfarkt).

    Aortendissektion

    Bei der Aortendissektion verursacht eine Wühlblutung in der Media die Aufspaltung der Wandschichten der Aorta mit Ausbildung eines wahren und falschen Lumens. Anhand der Lokalisation werden die (deutlich häufigere) thorakale und die abdominelle Aortendissektion unterschieden. Je nach Dauer der Symptomatik handelt es sich um eine akute (maximal 2 Wochen) oder eine chronische Form.

    Gastrointestinale Blutung

    Als gastrointestinale Blutung (GI-Blutung) wird eine Blutung in das Lumen von Ösophagus, Magen oder Darm bezeichnet. Man unterscheidet im Wesentlichen die obere GI-Blutung (Blutungsquelle oberhalb des Treitz’schen Bandes) von der unteren GI-Blutung.

    Arteriovenöse Fistel (AV-Fistel)

    Arteriovenöse Fisteln sind pathologische Kurzschlussverbindungen (Shunt) zwischen Arterien und begleitenden oder benachbarten Venen.

    Hämaturie

    Eine Hämaturie ist eine Erhöhung der Erythrozytenausscheidung im Harn über die Norm. Sind die Erythrozyten nur mikroskopisch zu erkennen (>2 Erys/Gesichtsfeld bei 400-facher Vergrößerung), liegt eine Mikrohämaturie vor. Von einer Makrohämaturie spricht man, wenn das Blut im Harn mit bloßem Auge sichtbar ist.

    Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)

    Die periphere arterielle Verschlusskrankheit ist eine Durchblutungsstörung durch Stenosierung und Okklusion der großen peripheren arteriellen Gefäße oder der Aorta, die zu einer unzureichenden Durchblutung der Extremitäten führt.

    Laparotomie

    Unter einer Laparotomie versteht man die Eröffnung der Bauchhöhle im Rahmen eines chirurgischen Eingriffs mittels Bauchdeckenschnitt.

    Fistel

    Eine Fistel ist eine unphysiologische röhrenförmige Verbindung zwischen zwei Hohlorganen oder einem Hohlorgan und der Körperoberfläche.

    Erythrozytenkonzentrat

    Erythrozytenkonzentrate sind Blutprodukte (Volumen: 200–300 ml), die zur Bluttransfusion verwendet werden. Sie enthalten rote Blutkörperchen mit einem Hämatokrit von ca. 70% und werden aus frisch abgenommenem Vollblut oder maschinell mittels Zellseparatoren gewonnen.

    Endotracheale Intubation

    Das Einbringen eines Beatmungsschlauchs in die Trachea wird als endotracheale Intubation bezeichnet; der Tubus kann dabei durch den Mund (orotracheal), durch die Nase (nasotracheal) oder per Tracheotomie (pertracheal) eingebracht werden.

    Erektile Dysfunktion

    Die erektile Dysfunktion (auch als Impotentia coeundi bezeichnet) ist die bei ungestörter Libido anhaltende oder immer wiederkehrende Unfähigkeit, eine für den Geschlechtsverkehr (Kohabitation) ausreichende Volumenzunahme und Rigidität des Penis zu erzielen bzw. zu halten.

    Spinale Ischämie

    Die spinale Ischämie ist eine transiente (TIA) oder dauerhafte (Infarkt) medulläre Funktionsstörung bzw. Schädigung, welche durch Verschluss spinaler Arterien oder hämodynamische Störungen entsteht. Klinisch führt die Ischämie zu einem kompletten oder inkompletten Querschnittsyndrom.

    Hirninfarkt

    Bei einem Hirninfarkt kommt es plötzlich („schlagartig“) zu einem ischämiebedingten neurologischen Defizit, für das sich ein bildgebendes Korrelat findet oder das sich innerhalb von 24 Stunden nicht (oder nur teilweise) zurückbildet.

      Abbrechen Speichern
      paywall image

      Erfolgreich in jeder Prüfung! Mit via medici, der Lernplattform von Thieme

      Individuelle Lerntiefen mit Speed Mode für jedes Lernmodul
      Kreuze die passenden IMPP-Fragen je Lernmodul
      Vertiefe dein Wissen in über 120 Thieme Lehrbüchern
      Ergänze dein Wissen mit Lernkursen und Lernplänen

      IMPP-Fakten im Überblick

      Voriger Artikel
      Aneurysmen: Grundlagen
      Nächster Artikel
      Thorakales Aortenaneurysma (TAA)

      Bauchaortenaneurysma (BAA)

      Fallbeispiele zum Thema

      Das Thema in der via medici Bibliothek

      Zeige Treffer in „Kurzlehrbuch Innere Medizin“
      Zeige Treffer in „Fallbuch Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie“
      Zeige Treffer in „Checkliste Doppler- und Duplexsonografie“
      Zeige Treffer in „Kurzlehrbuch Pathologie“
      Zeige Treffer in „Basiswissen POCUS“
      Springe in „Kurzlehrbuch Innere Medizin“ direkt zu:
      Abdominales Aortenaneurysma

      Abdominales Aortenaneurysma Kurzlehrbuch Innere Medizin Kardiologie und Angiologie Aneurysma Abdominales Aortenaneurysma Abdominales Aortenaneurysma Aneurysma abdominale Aorta Definition Aufweitung der abdominellen Aorta über 3 cm Aortenektasie 2 5 3 cm Ätiologie und Pathogenese Meist sind auch hier...

      Nikotinkonsum

      Nikotinkonsum Kurzlehrbuch Innere Medizin Kardiologie und Angiologie Koronare Herzerkrankung KHK Ätiologie und kardiovaskuläre Risikofaktoren Nikotinkonsum Nikotinkonsum Nikotinkonsum kardiovaskuläres Risiko Mehr als 20 der 20 49 jährigen Männer sind starke Raucher mit 20 Zigaretten Tag Ca 30 der Ra...

      Vernetzung mit weiteren Modulen

      zuletzt bearbeitet: 26.06.2023
      Lerntools
      • standard
        kurz gefasst
        standard
        vertieft

      • Navigation
      • Home
      • Datenschutz
      • Nutzungsbedingungen
      • Kontakt
      • FAQ
      • Impressum
      • Cookie-Einstellungen
      • © 2023 Georg Thieme Verlag KG
      Du hast noch keine Fragen zu diesem Modul falsch beantwortet