Definitionen
Aneurysma
Ein Aneurysma ist eine segmentale, irreversible Ausweitung der Arterienwand auf das mehr als 1,5-Fache des normalen Lumens.
Dissektion
Unter einer Dissektion versteht man die Aufspaltung der Wandschichten eines Gefäßes in Längsrichtung.
Ätiopathogenese
Aneurysmen entstehen, wenn die Gefäßwände strukturelle Schwächen aufweisen. Die Ursachen dafür können angeboren oder erworben sein:
Atherosklerose
(mit Abstand häufigste Ursache): chronischer Entzündungsprozess in der Arterie. Die chronische Entzündung bewirkt ein Übergewicht von Matrix-Metalloproteasen und damit eine mit der Gefäßwand. Durch die verminderte Elastizität der Gefäßwand kann die dem systolischen Blutdruck nicht mehr standhalten (insbesondere bei arterieller Hypertonie!) und . Mit ansteigendem Gefäßdurchmesser wird die und das Risiko einer Ruptur (Läsion aller Gefäßwandschichten) bzw. Dissektion (Läsion der Intima → Wühlblutung) steigt.
Bei der Atherosklerose führt eine chronisch fortschreitende Degeneration der Arterienwände mit Einlagerung von Lipiden und Bindegewebswucherung zur Verhärtung und Verdickung der Gefäßwände. Die Atherosklerose ist die häufigste Ursache der Arteriosklerose (synonym sind die Begriffe jedoch nicht!).
Das Marfan-Syndrom ist eine hereditäre Bindegewebserkrankung, die sich hauptsächlich an Skelett, Augen und kardiovaskulärem System manifestiert.
Das Ehlers-Danlos-Syndrom (EDS) beinhaltet eine heterogene Gruppe genetisch bedingter Defekte der Kollagensbiosynthese, die sich v.a. an der Haut, den Gelenken und Gefäßen auswirken.
Syphilis ist eine sexuell übertragene, in mehreren Stadien verlaufende, chronische Infektion durch das Bakterium Treponema pallidum ssp. pallidum.
Die Riesenzellarteriitis ist eine granulomatöse Entzündung der mittelgroßen und großen Arterien v.a. im Kopfbereich (→ Äste der Karotiden und Vertebralarterien). Häufig ist die Temporalarterie betroffen (Morbus Horton).
Die Takayasu-Arteriitis ist eine granulomatöse Entzündung des Aortenbogens und seiner großen Äste.
Die Polyarteriitis nodosa ist eine Immunkomplexvaskulitis mit nekrotisierender steriler Entzündung der gesamten Gefäßwand mittelgroßer Arterien. Sie schreitet rasch voran und führt zu multipler Zerstörung von Organen. Besonders betroffen sind Nieren-, Mesenterialgefäße und Vasa nervorum.
Die Behçet-Erkrankung ist eine systemische Immunkomplexvaskulitis von Arterien und Venen, die durch orale und genitale Schleimhaut-Aphthen gekennzeichnet ist.
Unter einer Dissektion versteht man die Aufspaltung der Wandschichten eines Gefäßes in Längsrichtung.
Ein Systolikum ist ein Herzgeräusch, das während der Anspannungs- bzw. Auswurfphase des Herzzyklus (Systole) auftritt.
Ein Bauchaortenaneurysma ist eine Erweiterung der Bauchaorta auf ≥ 3 cm (Durchmesser).
Ein thorakales Aortenaneurysma ist eine Erweiterung der thorakalen Aorta auf > 4 cm (Durchmesser).
Ein zerebrales Aneurysma ist eine umschriebene Ausweitung bzw. Aussackung eines intrakraniellen arteriellen Blutgefäßes infolge angeborener oder erworbener Wandveränderung.
Die fibromuskuläre Dysplasie umfasst eine Gruppe v.a. hereditärer Angiopathien ohne entzündliche oder arteriosklerotische Merkmale, die sich multifokal, dabei hauptsächlich an den hirnversorgenden und den renalen Arterien mit Dissektionen manifestiert.
Bei einer Subarachnoidalblutung (SAB) handelt es sich um eine Blutung in den Subarachnoidalraum zwischen Arachnoidea und Pia mater, am häufigsten ausgehend von einem Aneurysma der dort verlaufenden Hirnbasisarterien. Leitsymptom sind plötzlich auftretende, starke Kopfschmerzen („Vernichtungskopfschmerz”).
Als Claudicatio intermittens werden ischämisch bedingte, stark belastungsabhängige Schmerzen der Muskulatur bezeichnet, die in Ruhe vollkommen verschwinden.
Ein akuter peripherer Arterienverschluss ist ein plötzlicher Verschluss einer die Extremität versorgenden Arterie mit akuter Minderversorgung der Extremität distal des Verschlusses.