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        4. Ätiologie und Pathogenese
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Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 25 min
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Steckbrief

Synonyme: arterielle Verschlusskrankheit, chronische arterielle Verschlusskrankheit der Extremitäten, peripheral artery occlusive disease (PAOD)

Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) ist eine häufige Gefäßerkrankung, die durch Verengungen der Gefäße (meist) von Beinen und Armen charakterisiert ist. In den allermeisten Fällen wird sie durch eine Atherosklerose verursacht. Nur selten liegt der pAVK eine Vaskulitis zugrunde.

Die Symptome einer pAVK ergeben sich aus der Pathogenese: Bei Belastung steigt der O2-Verbrauch im peripheren Gewebe. Über die stenosierten Gefäße kommt nicht genug O2 in der Extremität an, ischämische Schmerzen treten auf. Die Schmerzen sistieren bei nachlassender Anstrengung. Dieser typische Symptomkomplex wird auch als „Schaufensterkrankheit“ oder Claudicatio intermittens bezeichnet. Der Ort der Schmerzen hängt von der Etagenlokalisation der pAVK ab.

Die pAVK wird je nach Schwere der Symptomatik nach Fontaine in 4 Stadien eingeteilt: Je nach Stadium sind die Patienten ohne Symptome, klagen über eine verkürzte Gehstrecke, Ruheschmerzen oder leiden im Stadium IV unter trophischen Störungen oder einer Gangrän der schlecht durchbluteten Extremität.

Image description
Gangrän

Es liegt eine pAVK Stadium IV vor.

(Quelle: Füeßl, Middeke, Duale Reihe Anamnese und Klinische Untersuchung, Thieme, 2014. Sammlung Prof. Füeßl, Haar)

Die wichtigste Screeningmethode in der apparativen Diagnostik ist die Bestimmung des Knöchel-Arm-Index (KAI): Beweisend für eine pAVK ist ein KAI < 0,9. Weiterführende Untersuchungen sind die Duplexsonografie, MR- oder CT-Angiografien und v.a. bei Indikation zur Intervention die digitale Subtraktionsangiografie (DSA).

Die kausale Therapie besteht in der Beseitung oder Verringerung der Risikofaktoren einer Atherosklerose: Rauchen aufgeben, Diabetes mellitus gut einstellen, arterielle Hypertonie und Fettstoffwechselstörung behandeln. Sie ist die Basis aller weiteren Therapiemaßnahmen.

Die symptomatische Therapie erfolgt stadiengerecht und umfasst ein Gehtraining, medikamentöse Therapie, Revaskularisierungsmaßnahmen, Wundbehandlung, Infektbehandlung und als Ultima ratio die Amputation.

Die Prognose von Patienten mit pAVK (besonders im fortgeschrittenen Stadium) ist schlecht. Das liegt v.a. an der hohen Komorbidität mit weiteren Manifestationen der Athersklerose wie KHK und Schlaganfall: 5 Jahre nach Diagnose einer pAVK sind ca. 20% der Patienten gestorben.

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    Definition

    Definition:
    Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)

    Die periphere arterielle Verschlusskrankheit ist eine Durchblutungsstörung durch Stenosierung und Okklusion der großen peripheren arteriellen Gefäße oder der Aorta, die zu einer unzureichenden Durchblutung der Extremitäten führt.

    Lerntipp:

    Die pAVK ist ein absolutes Prüfungshighlight. Nimm dir also bei dieser Erkrankung genug Zeit zum Lernen.

    Epidemiologie

    . Etwa 5% der Über-60-Jährigen leiden an einer symptomatischen pAVK, wobei die Prävalenz mit zunehmendem Alter ansteigt. sind etwa 4-mal so häufig betroffen.

    Image description
    Beinschmerzen bei pAVK

    Die charakteristischen belastungsabhängigen Schmerzen bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) treten typischerweise distal des arteriellen Verschlusses – der jeweils im dunkel gefärbten Gefäßabschnitt lokalisiert ist – auf: Unterschenkelarterienverschlüsse (links im Bild) führen primär zu Fußschmerzen. Oberschenkelarterienverschlüsse (Mitte) gehen vorwiegend mit Schmerzen in der Wade einher. Beckenarterienverschlüsse (rechts im Bild) bewirken Schmerzen der Gesäß- und/oder Oberschenkel-/Unterschenkelmuskulatur.

    (aus Ludwig, Rieger, Ruppert, Gefäßmedizin in Klinik und Praxis, Thieme, 2010)
    Image description
    MRA der abdominalen Aorta und der Becken-Bein-Arterien

    Die abgebildete abdominale Aorta und die Gefäße bis zur A. poplitea sind unauffällig. Die A. tibialis anterior weist beidseits hochgradige kurzstreckige Stenosen auf (Pfeile).

    (Quelle: Reiser, Kuhn, Debus, Duale Reihe Radiologie, Thieme, 2017)
    Atherosklerose

    Bei der Atherosklerose führt eine chronisch fortschreitende Degeneration der Arterienwände mit Einlagerung von Lipiden und Bindegewebswucherung zur Verhärtung und Verdickung der Gefäßwände. Die Atherosklerose ist die häufigste Ursache der Arteriosklerose (synonym sind die Begriffe jedoch nicht!).

    Diabetes mellitus

    Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch einen absoluten (Typ 1) oder relativen (Typ 2) Mangel an Insulin gekennzeichnet ist. Leitsymptom ist die Hyperglykämie.

    Arterielle Hypertonie

    Eine arterielle Hypertonie ist eine andauernde Erhöhung des Blutdrucks auf ≥ 140 mmHg systolisch und/oder ≥ 90 mmHg diastolisch bei Praxismessung oder auf ≥ 135 mmHg systolisch und/oder > 85 mmHg diastolisch bei Selbstmessung.

    Koronare Herzerkrankung (KHK)

    Als koronare Herzerkrankung werden die Folgen einer atherosklerotisch bedingten Stenose der Koronargefäße bezeichnet, die durch ein Missverhältnis zwischen O2-Bedarf und -Angebot der Herzmuskulatur zur Myokardischämie führen.

    Karotisstenose

    Eine Karotisstenose ist eine Verengung der hirnversorgenden Gefäße A. carotis communis und/oder A. carotis interna.

    Mediasklerose

    Kennzeichen der Mediasklerose (Mönckeberg-Sklerose) ist eine Verkalkung der mittleren Wandschicht (Media) primär im Bereich der Extremitätenarterien. Neben der Atherosklerose und der Arteriolosklerose handelt es sich um eine der 3 Ursachen/Pathomechanismen der Arteriosklerose. Häufige Grunderkrankung ist ein Diabetes mellitus.

    Vaskulitis

    Vaskulitis ist der Sammelbegriff für unterschiedliche Formen von Gefäßentzündungen. Es werden primäre (mit unbekannter Ursache) von sekundären (im Rahmen verschiedener Grunderkrankungen aufretende oder durch spezifische Auslöser bedingte) Vaskulitiden unterschieden.

    Claudicatio intermittens

    Als Claudicatio intermittens werden ischämisch bedingte, stark belastungsabhängige Schmerzen der Muskulatur bezeichnet, die in Ruhe vollkommen verschwinden.

    Ulkus (Geschwür)

    Ulzera sind Substanzdefekte der Haut, die bis in die Dermis oder Subkutis reichen und obligat unter Narbenbildung abheilen.

    Gangrän

    Eine Gangrän ist eine chronische Wunde, die durch eine Durchblutungsstörung entstanden ist. Abhängig vom Zustand der Wunde unterscheidet man eine trockene (nicht infizierte) Gangrän von einer feuchten (infizierten) Gangrän.

    Thrombangiitis obliterans

    Die Thrombangiitis obliterans ist eine multilokuläre, segmentale Entzündung aller Wandschichten von kleinen und mittelgroßen Arterien und Venen, die v.a. die Gefäße der distalen Extremitäten (distal der A. poplitea und A. brachialis) betrifft und zu einer progredienten Lumenobstruktion führt.

    Erektile Dysfunktion

    Die erektile Dysfunktion (auch als Impotentia coeundi bezeichnet) ist die bei ungestörter Libido anhaltende oder immer wiederkehrende Unfähigkeit, eine für den Geschlechtsverkehr (Kohabitation) ausreichende Volumenzunahme und Rigidität des Penis zu erzielen bzw. zu halten.

    Koxarthrose

    Die Koxarthrose ist eine belastungsbedingte Verschleißerkrankung der Knorpeloberflächen von Acetabulum und Femurkopf, wodurch Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im Hüftgelenk auftreten.

    Spinalkanalstenose

    Die Spinalkanalstenose ist eine radiologisch-morphologische Beschreibung für eine signifikante Einengung des Spinalkanals, die im Verlauf häufig mit klinischen Beschwerden durch Schädigung der Spinalnervenwurzeln und ggf. des Rückenmarks durch fortschreitende degenerative Veränderungen an den Wirbelsäulensegmenten einhergeht.

    Gonarthrose

    Der Gelenkverschleiß des Kniegelenks wird als Gonarthrose bezeichnet. Je nachdem, welcher Gelenkabschnitt betroffen ist, wird zwischen einer medialen, einer lateralen und einer retro-/femoropatellaren Arthrose unterschieden. Sind alle Abschnitte betroffen, wird dies als Pangonarthrose bezeichnet.

    Phlebothrombose

    Eine Phlebothrombose ist eine Thrombose des tiefen Venensystems (TVT). In über 90% d.F. ist sie in den Bein- und Beckenvenen lokalisiert.

    Polyneuropathie (PNP)

    Als Polyneuropathie bezeichnet man eine nicht-traumatisch bedingte generalisierte oder über mehrere Nerven bzw. Innervationsgebiete ausgedehnte Erkrankung des peripheren Nervensystems .

    Subclavian-Steal-Syndrom

    Das Subclavian-Steal-Syndrom ist eine Durchblutungsstörung des Hirnstamms infolge einer Umkehr des Blutflusses in der A. vertebralis zugunsten der Armdurchblutung bei proximaler Stenose der A. subclavia.

    Ataxie

    Eine Ataxie bezeichnet eine Störung der motorischen Koordination, also eine Störung der zeitlichen und räumlichen Abstimmung zielgerichteter Willkürbewegungen. Differenziert werden hierbei:

    • Dyssynergie: gestörte Zusammenarbeit einzelner Muskeln

    • Dysmetrie: gestörte Abmessung von Zielbewegungen

    • Dysdiadochokinese: gestörte Abfolge rascher antagonistischer Bewegungen.

    (griechisch "ataxia" = Unordnung)

    Nekrose

    Nekrose ist das „erzwungene“ Absterben von Zellen infolge einer irreversiblen Stoffwechselstörung, die durch eine fortgesetzte, nicht mehr kompensierbare Einwirkung exo- oder endogener Noxen ausgelöst wird (provozierter Zelltod).

    Karpaltunnelsyndrom

    Das Karpaltunnelsyndrom ist das häufigste periphere Nervenkompressionssyndrom, bei dem der N. medianus im Bereich der Handwurzel geschädigt wird, was mit Schmerzen und spezifischen Ausfallerscheinungen einhergeht.

    Raynaud-Syndrom

    Das Raynaud-Syndrom ist eine Gefäßerkrankung, die mit anfallsartigen, schmerzhaften Vasospasmen und einer reversiblen Ischämie der Akren (Finger und Füße) einhergeht.

    Myokardinfarkt

    Beim Myokardinfarkt handelt es sich um eine absolute Ischämie mit Herzmuskelnekrose und Anstieg der Herzenzyme aufgrund eines Koronararterienverschlusses. Unterschieden wird in einen Myokardinfarkt ohne (NSTEMI) und mit (STEMI) ST-Streckenhebung im Ruhe-EKG.

    Hirninfarkt

    Bei einem Hirninfarkt kommt es plötzlich („schlagartig“) zu einem ischämiebedingten neurologischen Defizit, für das sich ein bildgebendes Korrelat findet oder das sich innerhalb von 24 Stunden nicht (oder nur teilweise) zurückbildet.

    Akuter Arterienverschluss

    Ein akuter Arterienverschluss ist eine plötzlich einsetzende Durchblutungsstörung durch akuten Verschluss des versorgenden arteriellen Gefäßes mit vitaler Gefährdung des betroffenen Gewebes bzw. Organs.

    Osteomyelitis

    Osteomyelitis (oder auch Osteitis) ist eine Infektion des Knochens mitsamt seinen Bestandteilen, also Periost, Kortikalis und Mark.

    Fibromuskuläre Dysplasie

    Die fibromuskuläre Dysplasie umfasst eine Gruppe v.a. hereditärer Angiopathien ohne entzündliche oder arteriosklerotische Merkmale, die sich multifokal, dabei hauptsächlich an den hirnversorgenden und den renalen Arterien mit Dissektionen manifestiert.

    Diabetische Polyneuropathie

    Die diabetische Polyneuropathie ist Folge der toxisch-metabolischen Schädigung der peripheren Nerven durch Diabetes mellitus.

    Chronisch-venöse Insuffizienz (CVI)

    Unter einer chronisch-venösen Insuffizienz versteht man die klinischen Folgen einer persistierenden venösen Hypertonie mit Ödembildung und chronischen Umbauvorgängen der Venen, der Haut und des subkutanen Fettgewebes (Dermatoliposklerose).

    Herzinsuffizienz

    Pathophysiologische Definition: Herzinsuffizienz ist die Unfähigkeit des Herzens, die Organe mit genügend Blut und somit auch genügend Sauerstoff zu versorgen. Der Gewebestoffwechsel ist in Ruhe oder bei Belastung nicht mehr sichergestellt.

    Klinische Definition: Bei der Herzinsuffizienz bestehen typische Symptome wie Atemnot, Erschöpfbarkeit, Müdigkeit und Flüssigkeitsretention aufgrund einer kardialen Funktionseinschränkung.

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      zuletzt bearbeitet: 08.03.2023
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