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        1. Steckbrief
        2. Definition
        3. Epidemiologie
        4. Ätiologie und Pathogenese
        5. Symptomatik
        6. Komplikationen
        7. Diagnostik
        8. Differenzialdiagnosen
        9. Einteilung
        10. Therapie
        11. Verlauf und Prognose
        12. IMPP-Fakten im Überblick
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Akuter peripherer Arterienverschluss

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 18 min
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Steckbrief

Synonyme: Akute Extremitätenischämie, akute arterielle Embolie der Extremitäten, acute limb ischemia (ALI; engl.)

Der akute Verschluss einer peripheren Arterie führt zur Minderversorgung der entsprechenden Extremität. Die häufigsten Ursachen solcher Verschlüsse sind Embolien (meist kardialer Ursache) und Thrombosen auf dem Boden einer vorbestehenden pAVK. Andere Ursachen sind selten.

Jeder akute Gefäßverschluss ist ein Notfall und erfordert eine rasche Diagnose und Therapie. Wird die Ischämie nicht innerhalb von 6 Stunden behoben, droht der Verlust der Extremität. Außerdem können bei einer verzögerten Reperfusion ein Tourniquet-Syndrom oder ein Kompartmentsyndrom auftreten.

Typische Symptome einer akuten Extremitätenischämie sind die 6 P nach Pratt. Bei Vorliegen dieser klinischen Hinweisen stehen apparativ-diagnostisch die Doppler-/Duplexsonografie sowie die konventionelle Angiografie im Vordergrund.

Image description
Verschluss der A. poplitea

Konventionelle Angiografie (DSA) bei arterieller Embolie. Links im Bild: Der Kontrastmittelfluss ist in der rechten A. poplitea auf Höhe des Kniegelenkspalts koppenförmig unterbrochen (frischer Thrombus; Pfeil). Rechts im Bild: Die Durchblutung der linken A. poplitea ist normal.

(Quelle: Hirner, Weise, Chirurgie, Thieme, 2008)

Die wichtigsten Differenzialdiagnosen sind die tiefe Beinvenenthrombose, die Phlegmasia coerulea dolens und eine Pseudoembolie durch Gefäßspasmen oder ein Raynaud-Syndrom.

Therapeutisch steht neben supportiven konservativen Maßnahmen die Rekanalisation im Vordergrund. Diese kann interventionell (z.B. mittels indirekter Fogarty-Thrombektomie, Aspirationsthrombektomie oder lokaler bzw. systemischer Fibrinolyse) oder operativ (z.B. mittels offen-chirurgischer Fogarty-Thrombektomie, Thrombendarteriektomie oder Bypass-Operation) erfolgen. Als Ultima Ratio erfolgt die Amputation der betroffenen Extremität.

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    Definition

    Definition:
    Akuter peripherer Arterienverschluss

    Ein akuter peripherer Arterienverschluss ist ein plötzlicher Verschluss einer die Extremität versorgenden Arterie mit akuter Minderversorgung der Extremität distal des Verschlusses.

    Epidemiologie

    Die Inzidenz des akuten peripheren Arterienverschlusses liegt bei ca. 14:100 000 Einwohner/Jahr. Der Altersgipfel liegt zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr. Männer und Frauen sind etwa gleich häufig betroffen.

    Ätiologie und Pathogenese

    In ca. 70% der Fälle sind ursächlich, die zu 90% aus dem Herzen stammen ().

    Image description
    Digitale Subtraktionsangiografie (DSA) bei pAVK

    Nachweis multipler Stenosen (Pfeilspitzen) der Aorta und der Beckenarterien (seitlich herausgedreht). Die schmerzfreie Gehstrecke des Patienten betrug nur noch 40 m.

    (Quelle: Greten, Rinninger, Greten, Innere Medizin, Thieme, 2010)
    Vorhofflimmern (VHF)

    Vorhofflimmern ist eine supraventrikuläre Arrhythmie mit unkoordinierter atrialer Erregung und daraus resultierender mechanischer Dysfunktion der Vorhöfe. Es gibt symptomatische und asymptomatische Formen. Gefordert wird eine Dokumentation mittels Oberflächen-EKG (mind. 30 Sekunden in einer 1-Kanal-Aufzeichnung oder vollständiges 12-Kanal-EKG).

    Myokardinfarkt

    Beim Myokardinfarkt handelt es sich um eine absolute Ischämie mit Herzmuskelnekrose und Anstieg der Herzenzyme aufgrund eines Koronararterienverschlusses. Unterschieden wird in einen Myokardinfarkt ohne (NSTEMI) und mit (STEMI) ST-Streckenhebung im Ruhe-EKG.

    Infektiöse Endokarditis

    Die infektiöse Endokarditis ist eine meist bakterielle Entzündung des Endokards, die zur Destruktion einer oder mehrerer Herzklappen und zu septisch-embolischen Komplikationen führen kann.

    Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)

    Die periphere arterielle Verschlusskrankheit ist eine Durchblutungsstörung durch Stenosierung und Okklusion der großen peripheren arteriellen Gefäße oder der Aorta, die zu einer unzureichenden Durchblutung der Extremitäten führt.

    Aneurysma

    Ein Aneurysma ist eine segmentale, irreversible Ausweitung der Arterienwand auf das mehr als 1,5-Fache des normalen Lumens.

    Vaskulitis

    Vaskulitis ist der Sammelbegriff für unterschiedliche Formen von Gefäßentzündungen. Es werden primäre (mit unbekannter Ursache) von sekundären (im Rahmen verschiedener Grunderkrankungen aufretende oder durch spezifische Auslöser bedingte) Vaskulitiden unterschieden.

    Thrombangiitis obliterans

    Die Thrombangiitis obliterans ist eine multilokuläre, segmentale Entzündung aller Wandschichten von kleinen und mittelgroßen Arterien und Venen, die v.a. die Gefäße der distalen Extremitäten (distal der A. poplitea und A. brachialis) betrifft und zu einer progredienten Lumenobstruktion führt.

    Thrombophilie

    Die Thrombophilie ist eine angeborene oder erworbene, im Vergleich zur Normalbevölkerung erhöhte Neigung zur Thrombosebildung in Venen oder Arterien, die auf einem Ungleichgewicht zwischen gerinnungshemmenden und prokoagulatorischen Faktoren beruht.

    Parästhesie

    Eine Parästhesie ist eine spontan oder bei leichter Berührung auftretende sensible Empfindung, die in der Regel als unangenehm wahrgenommen wird (z.B. Kribbeln, Brennen, Kältegefühl).

    Lähmung

    Eine Lähmung ist die Unfähigkeit (= Plegie, Paralyse) oder herabgesetzte Fähigkeit (= Parese), einen Muskel oder eine Muskelgruppe willentlich zu kontrahieren. In Abhängigkeit von der betroffenen Körperregion werden folgende Formen unterschieden:

    • Monoparese/-plegie = Lähmung einer Extremität

    • Hemiparese/-plegie = Halbseitenlähmung, Lähmung einer Körperhälfte

    • Paraparese/-plegie = Lähmungen unterhalb eines (spinalen) Niveaus unter Aussparung des Kopfes, z.B. beider Beine

    • Tetraparese/-plegie = Lähmung aller Extremitäten unter Aussparung des Kopfes.

    Metabolische Azidose

    Eine metabolische Azidose entsteht durch eine pH-Erniedrigung (Abfall des pH-Wertes < 7,36) aufgrund metabolischer Störungen.

    Akute Niereninsuffizienz (ANI)

    nach Schweregrad: Unter einer ANI versteht man, bei Klassifikation nach dem Schweregrad, eine akut einsetzende, potenziell reversible Abnahme der Nierenfunktion, gekennzeichnet durch eine verminderte glomeruläre Filtrationsrate und den Anstieg der Nierenretentionswerte (Kreatinin, Harnstoff). Leitsymptom ist die Oligurie oder Anurie.

    nach KDIGO: Nach der heute gebräuchlichsten Definition nach Kidney Disease Improving Global Outcomes (KDIGO) handelt es sich um eine ANI bzw. AKI (acute kidney injury), wenn das Serumkreatinin um ≥ 0,3 mg/dl (in 48 h) ansteigt oder auf das 1,5-Fache des Ausgangswerts innerhalb der letzten 7 d ansteigt oder wenn das Urinvolumen < 0,5 ml/kg KG/h für 6–12 h ist.

    Hyperkaliämie

    Erhöhte Kalium-Konzentration im Blut. Von einer Hyperkaliämie spricht man ab einem Serumkalium > 5,0 mmol/l.

    Herzrhythmusstörungen

    „Herzrhythmusstörungen“ (kardiale Arrhythmien) ist der Oberbegriff für alle Rhythmusänderungen, die vom normalen, vom Sinusknoten ausgehenden Herzrhythmus abweichen.

    Kompartmentsyndrom

    Bei einem Kompartmentsyndrom kommt es innerhalb eines geschlossenen Systems (z.B. enge, straffe Muskellogen, Bauchhöhle) durch eine Drucksteigerung zu einer Verminderung der Gewebedurchblutung. Dies führt zu neuromuskulären Störungen (→ Kompartmentsyndrom im muskulären Bereich - vor allem an Unterarm und Unterschenkel = Logensyndrom) oder zu Gewebe- und Organschädigungen (→ abdominelles Kompartmentsyndrom).

    Herz-Kreislauf-Stillstand

    Beim Herz-Kreislauf-Stillstand sistiert der Spontankreislauf aufgrund kardialer (z.B. Kammerflimmern), zirkulatorischer (z.B. Blutungsschock) oder respiratorischer Ursachen (z.B. Asphyxie bei Kindern). Durch sofortiges Einschreiten ist der Zustand reversibel, unbehandelt führt er jedoch zum Tod.

    Atherosklerose

    Bei der Atherosklerose führt eine chronisch fortschreitende Degeneration der Arterienwände mit Einlagerung von Lipiden und Bindegewebswucherung zur Verhärtung und Verdickung der Gefäßwände. Die Atherosklerose ist die häufigste Ursache der Arteriosklerose (synonym sind die Begriffe jedoch nicht!).

    Claudicatio intermittens

    Als Claudicatio intermittens werden ischämisch bedingte, stark belastungsabhängige Schmerzen der Muskulatur bezeichnet, die in Ruhe vollkommen verschwinden.

    Tiefe Beinvenenthrombose (TBVT)

    Bei einer tiefen Beinvenenthrombose handelt es sich um eine intravasale Blutgerinnselbildung im Bereich des tiefen Venensystems von Beinen und/oder Becken, die zu einem teilweisen oder kompletten Verschluss der betroffenen Venen führt.

    Zyanose

    Als Zyanose bezeichnet man eine bläuliche Verfärbung der Haut und der Schleimhäute als Korrelat einer unzureichenden Sauerstoffsättigung des Blutes (Hypoxämie).

    Phlegmasia coerulea dolens

    Eine Phlegmasia coerulea dolens ist eine fulminant verlaufende tiefe Beinvenenthrombose mit Thrombosierung sämtlicher Venen der Extremität. Durch die rasche Ödembildung kommt es zu einer Verminderung der arteriellen Versorgung.

    Raynaud-Syndrom

    Das Raynaud-Syndrom ist eine Gefäßerkrankung, die mit anfallsartigen, schmerzhaften Vasospasmen und einer reversiblen Ischämie der Akren (Finger und Füße) einhergeht.

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      zuletzt bearbeitet: 08.03.2023
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