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        1. Steckbrief
        2. Definition
        3. Epidemiologie
        4. Ätiologie und Einteilung
        5. Pathogenese
        6. Symptomatik
        7. Diagnostik
        8. Therapie
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Mitralklappeninsuffizienz

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 13 min
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Steckbrief

Synonym: Mitralinsuffizienz (MI)

Die Mitralklappeninsuffizienz ist nach der Aortenklappenstenose der zweithäufigste Herzklappenfehler in Europa.

Bei der akuten Mitralklappeninsuffizienz kommt es beispielsweise bei einem Herzinfarkt zu einem Papillarmuskelabriss und es entsteht abrupt ein Reflux in den linken Vorhof. Sehr schnell entwickelt sich ein Lungenödem und ein kardiogener Schock.

Bei der chronischen Mitralklappeninsuffizienz entwickelt sich die Belastung des Herzens über einen langen Zeitraum, sodass Kompensationsmechanismen greifen können. Sie entsteht häufig sekundär durch Aufweitung des Anulus fibrosus bei dilatativer Kardiomyopathie oder bei Linksherzinsuffizienz.

Durch den mangelnden Schluss der Mitralklappe fließt in der Systole ein Teil des Blutes wieder zurück in den linken Vorhof. Das Schlagvolumen des linken Ventrikels erhöht sich, um das Herzzeitvolumen aufrechtzuerhalten. Nach einiger Zeit nimmt jedoch die Kontraktionskraft des linken Ventrikels ab und es entsteht über den Rückstau in die Lungen eine Belastung des rechten Herzens.

Image description
Blutfluss bei Mitralklappeninsuffizienz

(aus Haas, Kleideiter, Kinderkardiologie, Thieme, 2011)

Die Diagnose kann schon über die Auskultation des typischen Herzgeräusches (bandförmiges Systolikum mit P.m. über der Herzspitze und Fortleitung in die Axilla) vermutet werden, die Farbdopplerechokardiografie gibt dann die Bestätigung.

Therapeutisch erfolgt konservativ die medikamentöse Therapie der Herzinsuffizienz. Bei symptomatischer, höhergradiger Mitralklappeninsuffizienz ist eine Klappenrekonstruktion indiziert.

Dem Mitralklappenprolaps als einer Sonderform der Mitralklappeninsuffizienz ist ein eigener Abschnitt gewidmet.

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    Definition

    Definition:
    Mitralklappeninsuffizienz

    Bei der Mitralklappeninsuffizienz schließt sich die Mitralklappe während der Systole nur unvollständig.

    Epidemiologie

    Die Mitralklappeninsuffizienz ist mit 35% aller Herzklappenfehler nach der Aortenklappenstenose der zweithäufigste Herzklappenfehler in Europa.

    Die Prävalenz ist altersabhängig: Insgesamt beträgt sie in Deutschland 1–2%, bei Über-75-Jährigen jedoch > 10%.

    Ätiologie und Einteilung

    Unterscheidung nach dem zeitlichen Verlauf
    • rasche Progredienz durch destruierende Prozesse bei rheumatischer oder , , bei akuter Myokardischämie (z.B. Myokardinfarkt) oder bei Trauma

    Rheumatisches Fieber

    Das rheumatische Fieber ist eine akute, systemische Entzündungsreaktion, die sich 1–3 Wochen nach einer Infektion mit bestimmten Serotypen β-hämolysierender Streptokokken der Gruppe A manifestiert.

    Infektiöse Endokarditis

    Die infektiöse Endokarditis ist eine meist bakterielle Entzündung des Endokards, die zur Destruktion einer oder mehrerer Herzklappen und zu septisch-embolischen Komplikationen führen kann.

    Marfan-Syndrom

    Das Marfan-Syndrom ist eine hereditäre Bindegewebserkrankung, die sich hauptsächlich an Skelett, Augen und kardiovaskulärem System manifestiert.

    Myokardinfarkt

    Beim Myokardinfarkt handelt es sich um eine absolute Ischämie mit Herzmuskelnekrose und Anstieg der Herzenzyme aufgrund eines Koronararterienverschlusses. Unterschieden wird in einen Myokardinfarkt ohne (NSTEMI) und mit (STEMI) ST-Streckenhebung im Ruhe-EKG.

    Koronare Herzerkrankung (KHK)

    Als koronare Herzerkrankung werden die Folgen einer atherosklerotisch bedingten Stenose der Koronargefäße bezeichnet, die durch ein Missverhältnis zwischen O2-Bedarf und -Angebot der Herzmuskulatur zur Myokardischämie führen.

    Kardiomyopathien (KMP, CM)

    Kardiomyopathien sind eine Gruppe primärer oder sekundärer Erkrankungen des Myokards, die von einer mechanischen oder auch elektrischen Dysfunktion begleitet sind und je nach Ausprägung eine ventrikuläre Hypertrophie oder Dilatation bedingen.

    Mitralklappenprolaps

    Beim Mitralklappenprolaps kommt es während der Systole zu einer Vorwölbung von Anteilen der Mitralklappensegel in den linken Vorhof.

    Ballonvalvuloplastie

    Eine Ballonvalvuloplastie ist eine Dehnung bzw. „Sprengung“ einer stenotischen Klappe durch die Inflation eines Ballonkatheters.

    Dilatative Kardiomyopathie (DCM)

    Bei der dilatativen Kardiomyopathie liegt eine Vergrößerung des linken und/oder rechten Ventrikels vor mit begleitender systolischer Pumpstörung.

    Lungenödem

    Ein Lungenödem ist eine pathologisch erhöhte Flüssigkeitsansammlung im Interstitium der Lunge (interstitielles Lungenödem) und/oder im Alveolarraum (alveoläres Lungenödem) mit der Folge eines eingeschränkten Gasaustausches.

    Kardiogener Schock

    Der kardiogene Schock ist ein Schock, der primär durch eine akute systolische und/oder diastolische Funktionsstörung des Herzens hervorgerufen wird und sich durch eine kritische Verminderung der myokardialen Pumpleistung mit konsekutiver Sauerstoffminderversorgung der Organe auszeichnet.

    Akute Herzinsuffizienz

    Bei der akuten Herzinsuffizienz kommt es plötzlich oder progredient zu einer Abnahme der myokardialen Pumpfunktion mit konsekutiver Abnahme des Schlagvolumens und einer mangelnden Sauerstoffversorgung der Organe. Je nach vorwiegend betroffenem Herzteil unterscheidet man eine akute Rechts-, Links- oder Globalinsuffizienz. Eine akute Herzinsuffizienz kann mit oder auch ohne vorbestehende kardiale Erkrankung auftreten.

    Orthopnoe

    Orthopnoe ist eine Atemnot, die im Liegen auftritt. Die Atemnot bessert sich in aufrechter Position des Körpers und unter Einsatz der Atemhilfsmuskulatur. Die Orthopnoe ist ein wegweisendes Symptom der Herzinsuffizienz.

    Palpitation

    Wenn eine Herzaktionen vom Patienten bewusst wahrgenommen und als unangenehm, zu schnell, zu kräftig, angestrengt oder unregelmäßig bewertet wird, so bezeichnet man diese Herzaktion als Palpitation.

    Vorhofflimmern (VHF)

    Vorhofflimmern ist eine supraventrikuläre Arrhythmie mit unkoordinierter atrialer Erregung und daraus resultierender mechanischer Dysfunktion der Vorhöfe. Es gibt symptomatische und asymptomatische Formen. Gefordert wird eine Dokumentation mittels Oberflächen-EKG (mind. 30 Sekunden Aufzeichnung oder vollständiges 12-Kanal-EKG).

    Systolikum

    Ein Systolikum ist ein Herzgeräusch, das während der Anspannungs- bzw. Auswurfphase des Herzzyklus (Systole) auftritt.

    Diastolikum

    Ein Diastolikum ist ein Herzgeräusch, das während der Entspannungs- bzw. Füllungsphase des Herzzyklus (Diastole) auftritt.

    Aortenklappenstenose

    Bei der Aortenklappenstenose liegt eine Einengung des linksventrikulären Ausflusstrakts auf Höhe der Aortenklappe vor mit systolischem Druckgradienten zwischen dem linken Ventrikel und der Aorta ascendens.

    Atemnot (Dyspnoe)

    Atemnot (Dyspnoe) ist ein subjektives Gefühl, das mit einer erschwerten Atemtätigkeit verbunden ist und vom Patienten als unangenehm oder bedrohlich wahrgenommen wird.

    Synkope

    Bei einer Synkope handelt es sich um eine Form des transienten Bewusstseinsverlusts, die auf einer vorübergehenden Minderperfusion des Gehirns beruht, charakteristischerweise plötzlich auftritt, von kurzer Dauer ist und eine spontane, vollständige Erholung zeigt.

    Herzinsuffizienz

    Pathophysiologische Definition: Herzinsuffizienz ist die Unfähigkeit des Herzens, die Organe mit genügend Blut und somit auch genügend Sauerstoff zu versorgen. Der Gewebestoffwechsel ist in Ruhe oder bei Belastung nicht mehr sichergestellt.

    Klinische Definition: Bei der Herzinsuffizienz bestehen typische Symptome wie Atemnot, Erschöpfbarkeit, Müdigkeit und Flüssigkeitsretention aufgrund einer kardialen Funktionseinschränkung.

    Ventrikelseptumdefekt (VSD)

    Ein Ventrikelseptumdefekt ist ein Defekt in der Scheidewand zwischen linkem und rechtem Ventrikel. Der resultierende Links-rechts-Shunt auf Ventrikelebene führt zu einer Volumenbelastung der Lungenstrombahn sowie zu einer Dilatation von linkem Vorhof und linkem Ventrikel.

    Links-rechts-Shunt

    Bei einem Links-rechts-Shunt tritt durch eine Kurzschlussverbindung (Shunt) systemarterielles (sauerstoffreiches) Blut ins systemvenöse (sauerstoffarme) Blut über. Die Sättigung bleibt erhalten, es resultiert keine Zyanose. Die Hämodynamik kann jedoch – je nach Größe des Shunts – deutlich beeinträchtigt sein. Herzfehler, bei denen dieses Phänomen auftritt, sind z.B. der Vorhof- oder der Ventrikelseptumdefekt.

    Pulmonale Hypertonie (PH)

    Bei der pulmonalen Hypertonie (PH) handelt es sich um eine invasiv mittels Rechtsherzkatheter gemessene Erhöhung des pulmonal arteriellen Mitteldrucks (PAPm) auf ≥ 20 mmHg in Ruhe. Die Drucksteigerung kann akut oder chronisch auftreten und führt zum Cor pulmonale.

    Herzrhythmusstörungen

    „Herzrhythmusstörungen“ (kardiale Arrhythmien) ist der Oberbegriff für alle Rhythmusänderungen, die vom normalen, vom Sinusknoten ausgehenden Herzrhythmus abweichen.

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      zuletzt bearbeitet: 06.09.2022
      Fachlicher Beirat: Dr. med. Alexander M. Sattler, 15.07.2020
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