Definition
Mitralklappenstenose
Bei der Mitralklappenstenose liegt eine Einengung der Mitralklappenöffnungsfläche vor, die die Füllung des linken Ventrikels behindert.
Epidemiologie
Weltweit gesehen ist die Mitralklappenstenose einer der häufigsten erworbenen Herzklappenfehler
In Ländern mit ausreichender Gesundheitsversorgung (Möglichkeit einer antibiotischen Therapie von Streptokokkeninfektionen) ist die Prävalenz deutlich geringer. Dort gibt es im Prinzip zwei Gruppen von Patienten mit rheumatischer Mitralklappenstenose:
jüngere Einwanderer (20–40 J.) aus Ländern mit unzureichender Gesundheitsversorgung
Ältere (≥ 50 J.), die in ihrer Jugend (ggf. unerkannt) ein rheumatisches Fieber
durchgemacht haben.
Frauen sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer.
Bei einem Herzklappenfehler liegt eine Fehlfunktion einer oder mehrerer Herzklappen vor (z.T. sind auch umgebende Strukturen mitbetroffen), die sich als Stenose, Insuffizienz oder eine Kombination aus beidem manifestieren kann. Im Gegensatz zu angeborenen Vitien entstehen erworbene erst im Lebensverlauf.
Das rheumatische Fieber ist eine akute, systemische Entzündungsreaktion, die sich 1–3 Wochen nach einer Infektion mit bestimmten Serotypen β-hämolysierender Streptokokken der Gruppe A manifestiert.
Bei der Endokarditis handelt sich um eine Entzündung der Herzinnenhaut (Endokard). Sie kann infektiös oder immunologisch bedingt sein.
Die infektiöse Endokarditis ist eine meist bakterielle Entzündung des Endokards, die zur Destruktion einer oder mehrerer Herzklappen und zu septisch-embolischen Komplikationen führen kann.
Der systemische Lupus erythematodes (SLE) ist eine chronisch-entzündliche, schubweise verlaufende Systemerkrankung, die durch das Auftreten charakteristischer Autoantikörper sowie die Bildung von Immunkomplexen gekennzeichnet ist.
Vorhofflimmern ist eine supraventrikuläre Arrhythmie mit unkoordinierter atrialer Erregung und daraus resultierender mechanischer Dysfunktion der Vorhöfe. Es gibt symptomatische und asymptomatische Formen. Gefordert wird eine Dokumentation mittels Oberflächen-EKG (mind. 30 Sekunden in einer 1-Kanal-Aufzeichnung oder vollständiges 12-Kanal-EKG).
Die absolute Arrhythmie (Arrhythmia absoluta, AA) ist eine Herzrhythmusstörung, bei der die Herzaktionen völlig unregelmäßig sind. Primär betrachtet wird dabei die Ventrikelerregung (→ QRS-Komplex): Die RR-Abstände variieren stark und ohne erkennbares Muster. Häufigste Ursache ist das Vorhofflimmern. Je nach durchschnittlicher Kammerfrequenz spricht man von einer normofrequenten AA, einer Bradyarrhythmia absoluta (< 60/min; BAA) oder einer Tachyarrhythmia absoluta (> 100/min; TAA).
Atemnot ist ein subjektives Gefühl, das mit einer erschwerten Atemtätigkeit verbunden ist und vom Patienten als unangenehm oder bedrohlich wahrgenommen wird.
Beim Asthma cardiale treten Atemnot und weitere Asthma-ähnliche Symptome infolge eines Rückstaus in den Lungenkreislauf auf. Häufigste Ursachen sind eine fortgeschrittene Linksherzinsuffizienz oder eine Mitralklappenstenose.
Die Hämoptyse bezeichnet das Ausspucken bzw. Aushusten von kleineren Blutmengen bzw. von blutig tingiertem Sputum.
Bei der Halsvenenstauung sind die Jugularvenen aufgrund einer oberen Einflussstauung sichtbar erweitert bzw. angeschwollen. Normalerweise sind die Venen am Hals in aufrechter Körperhaltung kollabiert.
Die Stauungsleber ist eine passive venöse Hyperämie der Leber durch Blutrückstau.
Ein Ödem ist eine pathologische Flüssigkeitsansammlung im interstitiellen Raum, die lokalisiert oder generalisiert auftreten kann.
Als erhöht (tachykard) gilt die Herzfrequenz eines Erwachsenen in Ruhe bei Werten > 100/min.
Die Hyperthyreose ist ein Überfunktionszustand der Schilddrüse mit vermehrter Hormonproduktion, der zu einem pathologisch gesteigerten Stoffwechsel im gesamten Organismus führt.
Ein AV-Block ist eine verzögerte oder ausfallende Erregungsleitung zwischen Vorhof und Kammer. Die Störung kann auf Ebene des AV-Knotens (Supra-His-Blockierung), im His-Bündel oder in den Tawara-Schenkeln (Infra-His-Blockierung) lokalisiert sein.
Klassifikation der New York Heart Association (NYHA) zur Beurteilung der subjektiven Leistungseinschränkung durch eine Herzerkrankung. Anhand des klinischen Zustandes eines Patienten und seiner Belastbarkeit werden 4 Schweregrade unterschieden.
Ein Lungenödem ist eine pathologisch erhöhte Flüssigkeitsansammlung im Interstitium der Lunge (interstitielles Lungenödem) und/oder im Alveolarraum (alveoläres Lungenödem) mit der Folge eines eingeschränkten Gasaustausches.