Definition
Supraventrikuläre Extrasystole (SVES)
Supraventrikuläre Extrasystolen sind verfrüht einfallende Herzerregungen, die oberhalb der Bifurkation des His-Bündels entstehen.
Einteilung
Je nach dem Ursprungsort werden unterschieden:
Sinusknotenextrasystolen: Der Sinusknoten selbst gibt zusätzliche Impulse ab.
atriale Extrasystolen: Die Impulse gehen vom Vorhof aus.
AV-junktionale Extrasystolen: Die Impulse gehen vom unteren Vorhofbereich (dem AV-Knoten benachbarten Bereich) oder vom His-Bündel aus.
Im EKG lässt sich ihr Ursprungsort anhand der Form der P-Welle und der Länge der PQ-Strecke differenzieren.
Morphologie und Ursprungsort der P-Welle bei supraventrikulären Extrasystolen. LA = linker Vorhof, RA = rechter Vorhof.

Erregungsbildungs- und Erregungsleitungssystem des Herzens
Das Reizleitungssystem gliedert sich in Sinusknoten, AV-Knoten, His-Bündel, Kammerschenkel und Purkinje-Fasern.
(Quelle: Schünke, Schulte, Schumacher, Prometheus, Innere Organe, Thieme, 2014; Grafiker: Markus Voll)Das „Sinusknoten-Syndrom“ ist ein Überbegriff für folgende Störungen der Erregungsbildung und -leitung im Sinusknoten:
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intermittierende oder permanente (symptomatische) Sinusbradykardie
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Sinusarrest (Sinusknotenstillstand)
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sinuatrialer Block (SA-Block)
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Bradykardie-Tachykardie-Syndrom.
Vorhofflattern ist ein durch anatomische und/oder funktionelle Barrieren fixierter Makro-Reentry mit kreisender Erregung im rechten oder linken Vorhof. Die Überleitung auf die Kammer kann regelmäßig oder unregelmäßig sein.
Vorhofflimmern ist eine supraventrikuläre Arrhythmie mit unkoordinierter atrialer Erregung und daraus resultierender mechanischer Dysfunktion der Vorhöfe. Es gibt symptomatische und asymptomatische Formen. Gefordert wird eine Dokumentation mittels Oberflächen-EKG (mind. 30 Sekunden in einer 1-Kanal-Aufzeichnung oder vollständiges 12-Kanal-EKG).
Die Hyperthyreose ist ein Überfunktionszustand der Schilddrüse mit vermehrter Hormonproduktion, der zu einem pathologisch gesteigerten Stoffwechsel im gesamten Organismus führt.
Wenn eine Herzaktionen vom Patienten bewusst wahrgenommen und als unangenehm, zu schnell, zu kräftig, angestrengt oder unregelmäßig bewertet wird, so bezeichnet man diese Herzaktion als Palpitation.
Ventrikuläre Extrasystolen sind verfrüht einfallende Herzerregungen innerhalb des normalen Sinusrhythmus, die unterhalb der Bifurkation des His-Bündels entstehen.