Definition
AV-Knoten-Reentry-Tachykardie (AVNRT)
Die AV-Knoten-Reentry-Tachykardie ist eine paroxysmale supraventrikuläre Tachykardie infolge eines Reentrys im AV-Knoten mit Frequenzen von 150–250/min.
Epidemiologie
Die AVNRT ist die häufigste paroxysmale supraventrikuläre Tachykardie (PSVT) bei Erwachsenen. Unter dem Oberbegriff „paroxysmale supraventrikuläre Tachykardien“ (PSVT) wurden früher die beiden Herzrhythmusstörungen AVNRT und AV-Reentry-Tachykardie
Der Altersgipfel liegt zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr. (ca. 70% d.F.) sind deutlich häufiger betroffen. Sehr häufig sind ansonsten völlig von dieser Rhythmusstörung betroffen.

EKG bei typischem Vorhofflattern
Der Pfeil markiert die negative Flatterwelle als Folge der Erregung des Vorhofseptums von inferior (kaudal) nach superior (kranial) bei gegen den Uhrzeigersinn verlaufendem Erregungskreis.
(Quelle: Greten, Rinninger, Greten, Innere Medizin, Thieme, 2010)
Normofrequente Arrhythmia absoluta
Unregelmäßige RR-Intervalle ohne erkennbare P-Wellen mit grobem bis feinem Flimmern der Grundlinie. Mittlere Kammerfrequenz ca. 82 Schläge/min, Steiltyp, QRS-Dauer 95 ms, QT-Zeit 320 ms.
(Quelle: Hamm, Willems, Checkliste EKG, Thieme, 2014)
EKG bei monomorpher ventrikulärer Tachykardie
Tachykardie mit breitem QRS-Komplex (160 ms) und einer Frequenz von 160 Schläge/min. Morphologie: Steiltyp, Linksschenkelblockbild. Regelmäßige RR-Intervalle. Es treten einzelne Schläge mit geänderter Morphologie auf. Diese sind in den Brustwandableitungen als Fusionsschläge (Pfeile) erkennbar. Hinweise auf den ventrikulären Ursprung der Tachykardie sind neben den Fusionsschlägen eine positive Konkordanz der QRS-Morphologie in den Brustwandableitungen sowie die Dauer des QRS-Komplexes (> 140 ms).
(Quelle: Hamm, Willems, Checkliste EKG, Thieme, 2014)
EKG-Befund mit Bigeminus
EKG mit Sinusrhythmus und Indifferenztyp. QRS-Dauer der Normalschläge 80 ms. Die Extrasystolen (*) sind monomorph und stammen aus dem rechten Ventrikel (Morphologie der VES: überdrehter Linkstyp, Linksschenkelblock).
(Quelle: Hamm, Willems, Checkliste EKG, Thieme, 2014)Eine AV-Reentry-Tachykardie entsteht durch eine kreisende Erregung von Vorhöfen und Kammern über akzessorische, parallel zum AV-Knoten verlaufende Leitungsbahnen. Je nach Leitungsrichtung über diese Bahn(en) wird eine orthodrome (antegrade Erregung der Ventrikel über AV-Knoten, retrograde Erregung der Vorhöfe über zusätzliche Bahn/en) und eine antidrome Form (antegrade Erregung der Ventrikel über zusätzliche Bahn/en, retrograde Erregung der Vorhöfe über AV-Knoten) unterschieden.
Als koronare Herzerkrankung wird die Manifestation der Atherosklerose an den Koronararterien bezeichnet. Blutflusslimitierende Stenosen können zu einem Missverhältnis zwischen O2-Bedarf und -Angebot in der Herzmuskulatur (Koronarinsuffizienz) führen. Die daraus resultierende Myokardischämie tritt klinisch als chronisches oder akutes Koronarsyndrom in Erscheinung.
Kardiomyopathien sind eine Gruppe primärer oder sekundärer Erkrankungen des Myokards, die von einer mechanischen oder auch elektrischen Dysfunktion begleitet sind und je nach Ausprägung eine ventrikuläre Hypertrophie oder Dilatation bedingen.
Der Begriff „Schwindel“ wird im weitesten Sinne für Gleichgewichtsstörungen, Bewegungsunsicherheiten im Raum sowie für das Gefühl einer nahenden Bewusstlosigkeit verwendet.
Im engeren Sinne meint ein Schwindel die Wahrnehmung einer Scheinbewegung des Patienten zwischen sich und der Umwelt, die gerichtet als Dreh-, Schwank- oder Liftschwindel oder ungerichtet auftreten kann.
Pathophysiologische Definition: Herzinsuffizienz ist die Unfähigkeit des Herzens, den Organismus seinen Bedürfnissen entsprechend mit Blut (bzw. Sauerstoff) zu versorgen. Je nach Ausprägung ist der Gewebestoffwechsel bei Belastung oder bereits schon in Ruhe nicht mehr sichergestellt.
Klinische Definition: Bei der Herzinsuffizienz bestehen typische Symptome wie Atemnot, Erschöpfbarkeit, Müdigkeit und Flüssigkeitsretention aufgrund einer kardialen Funktionseinschränkung.
Eine arterielle Hypotonie ist eine Verminderung des Blutdrucks auf systolisch < 100 mmHg und diastolisch < 60 mmHg.
Bei einer Synkope handelt es sich um eine Form des transienten Bewusstseinsverlusts, die auf einer vorübergehenden Minderperfusion des Gehirns beruht, charakteristischerweise plötzlich auftritt, von kurzer Dauer ist und eine spontane, vollständige Erholung zeigt.
Vorhofflattern ist ein durch anatomische und/oder funktionelle Barrieren fixierter Makro-Reentry mit kreisender Erregung im rechten oder linken Vorhof. Die Überleitung auf die Kammer kann regelmäßig oder unregelmäßig sein.
Vorhofflimmern ist eine supraventrikuläre Arrhythmie mit unkoordinierter atrialer Erregung und daraus resultierender mechanischer Dysfunktion der Vorhöfe. Es gibt symptomatische und asymptomatische Formen. Gefordert wird eine Dokumentation mittels Oberflächen-EKG (mind. 30 Sekunden in einer 1-Kanal-Aufzeichnung oder vollständiges 12-Kanal-EKG).
Die ventrikuläre Tachykardie ist eine gesteigerte Herzfrequenz > 120/min mit verbreitertem QRS-Komplex (> 0,12 s), deren Ursprung im Kammermyokard liegt und nicht den normalen Weg der Erregungsleitung nimmt.
Die normale Sinusfrequenz in Ruhe variiert zwischen 60 und 100 Schläge pro Minute. Treten Herzfrequenzen > 100/min bei regelrechtem Sinusrhythmus auf, spricht man von einer Sinustachykardie.
Für die Durchführung des Valsalva-Manövers fordert man den Patienten auf, nach tiefem Einatmen bei geschlossenem Mund und zugehaltener Nase möglichst lange zu pressen. Alternativ kann man den Patienten veranlassen, kräftig in eine Spritze zu blasen, um den Spritzenkolben zurückzutreiben.
Bei einem Hirninfarkt kommt es plötzlich („schlagartig“) zu einem ischämiebedingten neurologischen Defizit, für das sich ein bildgebendes Korrelat findet oder das sich innerhalb von 24 Stunden nicht (oder nur teilweise) zurückbildet.
Atemnot ist ein subjektives Gefühl, das mit einer erschwerten Atemtätigkeit verbunden ist und vom Patienten als unangenehm oder bedrohlich wahrgenommen wird.
Die plötzliche Verengung der Bronchien wird als Bronchospasmus bezeichnet.
Asthma bronchiale wird definiert als chronische Erkrankung der Atemwege, die mit anfallsartig wiederkehrenden, aber reversiblen Atemwegsobstruktionen und bronchialer Hyperreagibilität einhergeht.
Ein AV-Block ist eine verzögerte oder ausfallende Erregungsleitung zwischen Vorhof und Kammer. Die Störung kann auf Ebene des AV-Knotens (Supra-His-Blockierung), im His-Bündel oder in den Tawara-Schenkeln (Infra-His-Blockierung) lokalisiert sein.