Definition
AV-Block
Ein AV-Block ist eine verzögerte oder ausfallende Erregungsleitung zwischen Vorhof und Kammer. Die Störung kann auf Ebene des AV-Knotens (Supra-His-Blockierung), im His-Bündel oder in den Tawara-Schenkeln (Infra-His-Blockierung) lokalisiert sein.
Einteilung
Man unterscheidet eine Störung der Erregungsleitung auf Höhe des AV-Knotens mit schmalen QRS-Komplexen und im Allgemeinen recht guter Prognose von einer infranodalen Störung distal des His-Bündels mit breitem QRS und eher schlechter Prognose. Die verschiedenen Blockadehöhen sind bei den intraventrikulären Blockaden näher erläutert.

Unterschiedliche Lokalisation von Blockierungen zwischen Vorhof und Herzkammern
Oben: Blockierung im AV-Knoten (proximaler AV-Block, Supra-His-Block). Mitte: Blockierung im His-Bündel (His-Bündel-Block). Unten: Blockierung in den Tawara-Schenkeln (Infra-His-Block). AVK = AV-Knoten, HB = His-Bündel, LAF = linksanteriorer Faszikel, LPF = linksposteriorer Faszikel, LS = linker Tawara-Schenkel, RS = rechter Tawara-Schenkel.
(aus Lindinger, Paul, EKG im Kindes- und Jugendalter, Thieme, 2016)Beim Myokardinfarkt handelt es sich um eine absolute Ischämie mit Herzmuskelnekrose und Anstieg der Herzenzyme aufgrund eines Koronararterienverschlusses. Unterschieden wird in einen Myokardinfarkt ohne (NSTEMI) und mit (STEMI) ST-Streckenhebung im Ruhe-EKG.
Kardiomyopathien sind eine Gruppe primärer oder sekundärer Erkrankungen des Myokards, die von einer mechanischen oder auch elektrischen Dysfunktion begleitet sind und je nach Ausprägung eine ventrikuläre Hypertrophie oder Dilatation bedingen.
Die Lyme-Borrelieose ist eine von Zecken übertragene Infektion mit Borrelien, die mit unterschiedlicher Latenz zu verschieden schwer verlaufenden Erkrankungen der Haut, des Nervensystems und der Gelenke führen kann.
Das rheumatische Fieber ist eine akute, systemische Entzündungsreaktion, die sich 1–3 Wochen nach einer Infektion mit bestimmten Serotypen β-hämolysierender Streptokokken der Gruppe A manifestiert.
Das Long-QT-Syndrom ist eine Herzrhythmusstörung, bei der aufgrund einer Verlängerung des QT-Intervalls (→ EKG) eine erhöhte Neigung zu Torsade-de-pointes-Tachykardien mit Synkopen und plötzlichen Todesfällen vorliegt. Es gibt angeborene (Störung von myokardialen Ionenkanälen) und erworbene (meist durch Medikamente bedingte) Formen.
Pathophysiologische Definition: Herzinsuffizienz ist die Unfähigkeit des Herzens, die Organe mit genügend Blut und somit auch genügend Sauerstoff zu versorgen. Der Gewebestoffwechsel ist in Ruhe oder bei Belastung nicht mehr sichergestellt.
Klinische Definition: Bei der Herzinsuffizienz bestehen typische Symptome wie Atemnot, Erschöpfbarkeit, Müdigkeit und Flüssigkeitsretention aufgrund einer kardialen Funktionseinschränkung.
Der Adam-Stokes-Anfall ist eine anfallsartig auftretende kurze Bewusstlosigkeit (Synkope) infolge eines kurzen Herzstillstands durch Sinusarrest, SA-Blockierung oder AV-Blockierung.