Nicht invasive Blutdruckmessung
Methode nach Riva-Rocci und Korotkow
Das Prinzip der nicht invasiven Blutdruckmessung besteht in der indirekten auskultatorischen Messung typischer Strömungsgeräusche mittels Oberarmmanschette über der A. brachialis. Bei der invasiven Blutdruckmessung wird direkt intraarteriell gemessen.
Es können Messfehler mit zu hohen (z.B. durch zu schmale Manschette) oder zu niedrigen Blutdruckwerten (z.B. durch zu gering aufgepumpte Manschette) auftreten.
Zwischen rechtem und linkem Arm sowie oberer und unterer Extremität können Blutdruckunterschiede bestehen. Physiologischerweise ist der systolische Blutdruck an den Beinen etwas höher als an den Armen. Bei Verdacht auf eine pathologische Ursache erfolgt die Messung im Seitenvergleich bzw. auch am Unterschenkel.

Nicht invasive Blutdruckmessung
(Quelle: Middeke, Arterielle Hypertonie, Thieme, 2004 )Langzeitblutdruckmessung (ABDM)
Mittels Langzeitblutdruckmessung (ambulantes Blutdruck-Monitoring, ABDM; meist über 24 h) können (verändertes Tag-Nacht-Profil, z.B. beim Phäochromozytom) oder bei ansonsten normalen Werten nachgewiesen werden. Auch dient sie zur . Physiologischerweise kommt es infolge der zirkadianen Regulation zu einem nächtlichen Blutdruckabfall von 10–20% („Dipping“).
Bei einem Herzklappenfehler liegt eine Fehlfunktion einer oder mehrerer Herzklappen vor (z.T. sind auch umgebende Strukturen mitbetroffen), die sich als Stenose, Insuffizienz oder eine Kombination aus beidem manifestieren kann. Im Gegensatz zu angeborenen Vitien entstehen erworbene an zuvor gesunden Herzklappen.
Eine arterielle Hypertonie ist eine andauernde Erhöhung des Blutdrucks auf ≥ 140 mmHg systolisch und/oder ≥ 90 mmHg diastolisch bei Praxismessung oder auf ≥ 135 mmHg systolisch und/oder > 85 mmHg diastolisch bei Selbstmessung.
Unter Arteriosklerose versteht man degenerative Arterienerkrankungen, die durch eine Gefäßwandverdickung und -verhärtung gekennzeichnet sind. Hierzu zählen die Atherosklerose (häufigste Ursache), die Mediasklerose und die Arteriolosklerose.
Ein Ventrikelseptumdefekt ist ein Defekt in der Scheidewand zwischen linkem und rechtem Ventrikel. Der resultierende Links-rechts-Shunt auf Ventrikelebene führt zu einer Volumenbelastung der Lungenstrombahn sowie zu einer Dilatation von linkem Vorhof und linkem Ventrikel.
Bei der Aortendissektion verursacht eine Wühlblutung in der Media die Aufspaltung der Wandschichten der Aorta mit Ausbildung eines wahren und falschen Lumens. Anhand der Lokalisation werden die (deutlich häufigere) thorakale und die abdominelle Aortendissektion unterschieden. Je nach Dauer der Symptomatik handelt es sich um eine akute (maximal 2 Wochen) oder eine chronische Form.
Bei der Endokarditis handelt sich um eine Entzündung der Herzinnenhaut (Endokard). Sie kann infektiös oder immunologisch bedingt sein.
Der Vorhofseptumdefekt ist ein Defekt im Bereich der Vorhofscheidewand, der durch einen Links-rechts-Shunt auf Vorhofebene zu einer Volumenbelastung des rechten Ventrikels und des Lungenkreislaufs führen kann.
Als koronare Herzerkrankung werden die Folgen einer atherosklerotisch bedingten Stenose der Koronargefäße bezeichnet, die durch ein Missverhältnis zwischen O2-Bedarf und -Angebot der Herzmuskulatur zur Myokardischämie führen.
Die Myokarditis ist eine entzündliche Herzmuskelerkrankung, die neben den Kardiomyozyten auch das Endo-, Epi- und Perikard (Perimyokarditis) betreffen und akut, subakut oder chronisch verlaufen kann.
Der Begriff „akutes Koronarsyndrom“ ist ein Sammelbegriff für die instabile Angina pectoris und die beiden Formen des Myokardinfarkts: NSTEMI und STEMI.
„Herzrhythmusstörungen“ (kardiale Arrhythmien) ist der Oberbegriff für alle Rhythmusänderungen, die vom normalen, vom Sinusknoten ausgehenden Herzrhythmus abweichen.
Eine Tachyarrhythmie ist eine tachykarde Herzrhythmusstörung mit einer Herzfrequenz > 100/min. Je nach Ursprung der Störung wird zwischen supraventrikulären (= oberhalb der Bifurkation des His-Bündels) und ventrikulären Tachyarrhythmien unterschieden.
Eine supraventrikuläre Tachykardie (bzw. Tachyarrhythmie) ist eine Herzrhythmusstörung mit gesteigerter Herzfrequenz > 120/min und, die ihren Ursprung oberhalb der Bifurkation des His-Bündels (vereinfacht gesprochen: im Vorhof) hat und i.d.R. schmale QRS-Komplexe (≤ 0,12 s) vorweist.
Vorhofflimmern ist eine supraventrikuläre Arrhythmie mit unkoordinierter atrialer Erregung und daraus resultierender mechanischer Dysfunktion der Vorhöfe. Es gibt symptomatische und asymptomatische Formen. Gefordert wird eine Dokumentation mittels Oberflächen-EKG (mind. 30 Sekunden in einer 1-Kanal-Aufzeichnung oder vollständiges 12-Kanal-EKG).