thieme-via-medici-logo
  • Menü
  • Anmelden
thieme-via-medici-logo
Navigation
Arbeitsmedizin

  • Vorschriften und Organisation des Arbeitsschutzes
  • Arbeitsplatz- und Berufsbelastungen
  • Berufskrankheiten
    • Berufskrankheiten: Allgemeines K
    • Erkrankungen durch Metalle und Metalloide: Überblick K
    • Erkrankungen durch mechanische und andere physikalische Einwirkungen: Überblick K
    • Infektionsbedingte Berufskrankheiten K
    • Erkrankungen durch anorganische Stäube
      • Erkrankungen durch anorganische Stäube: Überblick K
        1. Steckbrief
        2. Allgemeine Metallstäube
        3. Aluminium
        4. Thomasmehl
        5. Kokereirohgase
        6. Feinstaub
        7. Quarzstaub
        8. Asbest
        9. IMPP-Fakten im Überblick
      • Erkrankungen durch Quarzstaub K
      • Erkrankungen durch Asbest K
    • Erkrankungen durch organische Stäube K
    • Obstruktive Atemwegserkrankungen K
    • Berufsbedingte Hautkrankheiten K
  • Ärztliche Aspekte der Rehabilitation

Erkrankungen durch anorganische Stäube: Überblick

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 10 min
  • alles schließen

Steckbrief

Durch das Einatmen von anorganischen Stäuben kann es zu z.T. schwerwiegenden Erkrankungen der Atemwege kommen. Diese reichen von einer Bronchitis bis hin zu einer Lungenfibrose. Viele der hier beschriebenen anorganischen Stäube sind kanzerogen und können bei langfristiger Inkorporation durch Einatmen zu Bronchial- und Larynxtumoren führen.

Die häufigste Exposition zu diesen Noxen findet am Arbeitsplatz statt, weshalb einige Erkrankungen, die auf das Einatmen von anorganischen Stäuben zurückzuführen sind, in der Berufskrankheitenlisten aufgeführt sind und als Berufskrankheiten anerkannt werden können. Bei diesen Erkrankungen ist die jeweilige Berufskrankheitennummer (BK-Nr.) mitaufgeführt.

Image description
Einteilung der Stäube

PM = particulate matter. PM10 (Durchmesser <10 µm) = inhalierbarer Feinstaub, PM2,5 (Durchmesser <2,5 µm) = lungengängiger Feinstaub, der die Alveolen erreicht, UP (Durchmesser <0,1 µm) = ultrafeine Partikel. Im Vergleich dazu ist der Haardurchmesser mit 400 µm groß.

(Quelle: Gillissen, Gessner, Hammerschmidt et al., Gesundheitliche Bedeutung inhalierter Stäube, DMW - Deutsche Medizinische Wochenschrift2006; 131(12): 639-644)

Dieses Modul gibt einen kurzen Überblick über die durch folgende anorganische Stäube ausgelösten Erkrankungen und die gefährdeten Berufsgruppen:

  • Allgemeine Metallstäube

  • Aluminium

  • Thomasmehl

  • Kokereirohgase

  • Feinstaub

  • Quarzstaub

  • Asbest

Die Auswirkungen durch das Einatmen von Nickel und seinen Verbindungen werden an anderer Stelle besprochen.

    Abbrechen Speichern

    Allgemeine Metallstäube

    BK-Nr. 4107: Erkrankungen an Lungenfibrose durch Metallstäube bei der Herstellung oder Verarbeitung von Hartmetallen.

    Metallstäube fallen vor allem bei der Herstellung von Hartmetallen an. Darunter versteht man Werkstoffe, die aus verschiedenen Metallpulvern hergestellt werden. Verwendete Metalle sind: Wolfram, Titan, Tantal, Niob, Molybdäm, Chrom, Vanadium, Kobalt, Nickel und Eisen.

    Betroffen von Erkrankungen sind alle , die an der Herstellung von Hartmetallen beteiligt sind. Am stärksten gefährdet sind die . Diese sind zum einem dem ständigen Hartmetallabrieb ausgesetzt und zum anderem dem Schleifwasser. Dieses wird immer wiederverwendet, sodass sich darin mit der Zeit die einzelnen Bestandteile des Hartmetalls anreichern. Besonders hervorzuheben ist hier das , welches im Schleifwasser ionisiert und dann als leichter resorbiert werden kann. Nach mehrjähriger Exposition führen Metallstäube zu einer interstitiellen , also einem Umbau von Lungengewebe in Bindegewebe. Erste Symptome sind meist ein trockener Husten mit Atemnot. Im weiteren Verlauf zeigen sich Tachypnoe, Cyanose, Trommelschlegelfinger und Cor pulmonale.

    Lungenfibrose

    Bei der Lungenfibrose besteht eine verstärkte Bildung von Bindegewebe zwischen den Alveolen und den diese umgebenden Blutgefäßen. Eine Lungenfibrose entsteht entweder idiopathisch oder auf dem Boden interstitieller Lungenerkrankungen. Auch eine allergische Genese ist möglich. Durch die Fibrose versteift die Lunge, wodurch die Compliance abnimmt. Die Atmung wird hierdurch angestrengter. Durch die bindegewebigen Vernarbungen wird der Sauerstoffaustausch gestört, was fortschreitend zu einer Hypoxie führt.

    Tachypnoe

    Als Tachypnoe wird eine gesteigerte Atemfrequenz bezeichnet (> 20 Züge/min).

    Cor pulmonale

    Beim Cor pulmonale handelt es sich um eine Rechtsherzbelastung durch eine Widerstandserhöhung im kleinen Kreislauf.

    Ursache des akuten Cor pulmonale ist meist eine Lungenembolie.

    Das chronische Cor pulmonale ist gekennzeichnet durch Hypertrophie und/oder Dilatation des rechten Ventrikels als Folge einer Struktur-, Funktions- oder Zirkulationsstörung der Lunge (nicht Folge einer linksventrikulären oder angeborenen Herzerkrankung).

    Pneumokoniosen

    Pneumokoniosen sind Lungenerkrankungen, die durch die Inhalation von anorganischen Stäuben ausgelöst werden. Klinisch relevant sind insbesondere die Asbestose und die Silikose, die beide Berufskrankheiten darstellen.

    Bronchitis

    Die akute Bronchitis ist eine Entzündung der unteren Atemwege, die entweder die Bronchien, die Trachea (akute Tracheitis) oder beide Etagen betreffen kann (akute Tracheobronchitis). Sie fällt unter den Begriff der Erkältungskrankheiten (engl. common cold).

    Akute Bronchitis

    Die akute Bronchitis ist eine Entzündung der unteren Atemwege, die entweder die Bronchien, die Trachea (akute Tracheitis) oder beide Etagen betreffen kann (akute Tracheobronchitis). Sie fällt unter den Begriff der Erkältungskrankheiten (engl. common cold).

    Chronische Bronchitis

    Eine chronische Bronchitis zeichnet sich aus durch produktiven Husten an den meisten Tagen der Woche über mindestens 3 Monate eines Jahres in zwei aufeinanderfolgenden Jahren (ohne obstruktive Symptomatik).

    Pneumonie

    Eine Pneumonie ist eine akute Entzündung des Lungenparenchyms, die in erster Linie infektiös (durch Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen oder Parasiten) bedingt ist. Man unterscheidet ambulant erworbene Pneumonie (engl. CAP: community-acquired pneumonia), nosokomial erworbene Pneumonie (engl. HAP: hospital-acquired pneumonia) und die Pneumonie bei Immunsupprimierten.

    Chronische Bronchitis, chronisch obstruktive Bronchitis und COPD

    Chronische Bronchitis: produktiver Husten an den meisten Tagen der Woche über mindestens 3 Monate eines Jahres in zwei aufeinanderfolgenden Jahren (ohne obstruktive Symptomatik). Entwickelt sich neben dem Husten noch eine progrediente Obstruktion mit Dyspnoe, spricht man von chronisch-obstruktiver Bronchitis. Sie wird zur Gruppe der COPD gezählt.

    Der Begriff COPD ist ein Sammelbegriff für chronisch-obstruktive Atemwegserkrankungen, die mit folgenden Kardinalsymptomen einhergehen:

    • Husten,

    • Auswurf und

    • Atemnot.

    Der COPD liegt eine progredient verlaufende, nicht vollständig reversible Obstruktion zugrunde. Sie entwickelt sich aus einer chronischen Bronchitis und/oder einem Lungenemphysem.

    Lungenemphysem

    Als Lungenemphysem bezeichnet man destruktive Lungenstrukturveränderungen, die mit Erweiterungen der Atemwege distal der Bronchioli terminales und einer Abnahme der alveolären Gasaustauschfläche einhergehen. Die Kombination mit einer COPD ist häufig.

    Bronchialkarzinom

    Das Bronchialkarzinom ist ein häufiger maligner Tumor, der meist vom Bronchialepithel, seltener vom Alveolarepithel, ausgeht.

    Pleuramesotheliom

    Das Pleuramesotheliom bezeichnet eine maligne Entartung der Pleura. Das Ursprungsgewebe ist hierbei das Mesothel.

    Peritonealkarzinose

    Bei der Peritonealkarzinose handelt es sich um eine disseminierte peritoneale Metastasierung verschiedener Karzinome.

      Abbrechen Speichern
      paywall image

      Erfolgreich in jeder Prüfung! Mit via medici, der Lernplattform von Thieme

      Individuelle Lerntiefen mit Speed Mode für jedes Lernmodul
      Kreuze die passenden IMPP-Fragen je Lernmodul
      Vertiefe dein Wissen in über 120 Thieme Lehrbüchern
      Ergänze dein Wissen mit Lernkursen und Lernplänen

      IMPP-Fakten im Überblick

      Voriger Artikel
      Infektionsbedingte Berufskrankheiten
      Nächster Artikel
      Erkrankungen durch Quarzstaub

      Erkrankungen durch anorganische Stäube: Überblick

      Fallbeispiele zum Thema

      Das Thema in der via medici Bibliothek

      Zeige Treffer in „AllEx - Alles fürs Examen“
      Zeige Treffer in „Kurzlehrbuch Pathologie“
      Zeige Treffer in „Fallbuch Innere Medizin“
      Zeige Treffer in „Mündliche Prüfung Innere Medizin“
      Zeige Treffer in „Checkliste Innere Medizin“
      Springe in „AllEx - Alles fürs Examen“ direkt zu:
      Weitere anorganische Stäube

      Weitere anorganische Stäube AllEx Alles fürs Examen 27 Arbeits und Sozialmedizin Berufskrankheiten Erkrankungen und BK Nummern Anorganische Stäube BK Gr 41 Weitere anorganische Stäube Weitere anorganische Stäube Staub anorganischer organischer Siehe Tab 6 5 Tab 6 5 Weitere anorganische Stäube und ih...

      Anorganische Stäube (BK-Gr. 41)

      Anorganische Stäube BK Gr 41 AllEx Alles fürs Examen 27 Arbeits und Sozialmedizin Berufskrankheiten Erkrankungen und BK Nummern Anorganische Stäube BK Gr 41 Anorganische Stäube BK Gr 41 Quarzstaub Quarzstaub Arbeitsmedizin Quarzstaub Definition Quarzstaub sind alle Stäube die kristallines Siliciumdi...

      Berufskrankheiten

      Berufskrankheiten AllEx Alles fürs Examen 27 Arbeits und Sozialmedizin Berufskrankheiten Berufskrankheiten Berufskrankheit Allgemeines Gesetzliche Definitionen Berufskrankheit Gesetzliche Definition Definition Gemäß 9 Absatz 1 SGB VII ist eine Berufskrankheit eine Beeinträchtigung der Gesundheit ode...

      Vernetzung mit weiteren Modulen

      zuletzt bearbeitet: 24.03.2023
      Lerntools
      • standard
        kurz gefasst
        standard
        vertieft

      • Navigation
      • Home
      • Datenschutz
      • Verbraucherinformationen
      • Nutzungsbedingungen
      • Kontakt
      • FAQ
      • Impressum
      • Cookie-Einstellungen
      • © 2023 Georg Thieme Verlag KG
      Du hast noch keine Fragen zu diesem Modul falsch beantwortet