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Erkrankungen durch Asbest und künstliche Mineralfasern

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 12 min
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Steckbrief

Asbest

Asbest ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene natürlich vorkommende Silikatfasern, denen hohe Festigkeit und Biegsamkeit gemein ist. Mit 90% den größten Anteil an den weltweit geförderten und verarbeiteten Arbeitsstoffen hat das Schichtsilikat Chrysotil (Weißasbest). Aufgrund ihrer Nichtbrennbarkeit, Hitzebeständigkeit und Beständigkeit gegen Fäulnis und Korrosion wurden Asbestprodukte großzügig in Gebäuden und Geräten als Brand- und Isolierschutz eingesetzt.

Pathogenese: Die Fasern werden inhalativ aufgenommen. Vor allem Teile der kleinen Fasern dringen in die Alveolen oder in das Zwischengewebe der Lunge ein, z.T. gelangen sie bis zur Pleura. Es kommt zu fibrotischen Umbauprozessen. Asbest ist sehr stark kanzerogen. Zu den Erkrankungen durch Asbest gehören die Asbestose, das Bronchialkarzinom und Larynxkarzinom sowie Mesotheliome des Rippenfells, des Bauchfells und des Perikards.

Das erste Symptom ist, oft nach einer Latenzzeit von mehreren Jahrzehnten, meist ein langsam voranschreitender Reizhusten sowie eine Belastungsdyspnoe. Es folgen häufig chronische Bronchitis, emphysematöse Lungenveränderungen und eine Rechtsherzhypertrophie (Cor pulmonale). Im weiteren Verlauf kann es zu Bronchialkarzinom oder Larynxtumoren kommen, aber auch zur Ausbildung eines Mesothelioms des Rippenfells, des Bauchfells oder des Perikards kommen.

Die Diagnostik einer Asbestose erfolgt über eine Berufsanamnese, eine klinische Anamnese mit Auskultation und Lungenfunktionsprüfung sowie anhand Röntgen-oder CT-Aufnahmen des Thorax. Darauf sind meist verkalkte Ablagerungen an der Pleura zu erkennen.

Vorsorgemaßnahmen beim Umgang mit Asbest (Atemschutzgeräte, Schutzanzüge) sind essenziell.

Image description
Asbestose

CT-Befund bei ausgedehnter Pleuraasbestose.

(Quelle: Greten, Rinninger, Greten, Innere Medizin, Thieme, 2010)
Künstliche Mineralfasern (KMF)

Künstliche Mineralfasern sind anorganische Synthesefasern und werden unterteilt in kristalline Fasern und glasartige Fasern. Sie finden als Kälte- und Brandschutz und zur Schallisolation Verwendung. Wie Asbest setzen sie lungengängige Fasern frei.

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    Asbest

    • BK-Nr. 4103: Asbeststaublungenerkrankung (Asbestose) oder durch Asbeststaub verursachte Erkrankungen der Pleura

    • BK-Nr. 4104: Lungenkrebs, Kehlkopfkrebs oder Eierstockkrebs

      • in Verbindung mit Asbeststaublungenerkrankung (Asbestose)

      • in Verbindung mit durch Asbeststaub verursachter Erkrankung der Pleura oder

      • bei Nachweis der Einwirkung einer kumulativen Asbestfaserstaub-Dosis am Arbeitsplatz von mindestens 25 Faserjahren.

    • BK-Nr. 4105: Durch Asbest verursachtes Mesotheliom des Rippenfells, des Bauchfells oder des Perikards

    • BK-Nr. 4114: Lungenkrebs durch das Zusammenwirken von Asbestfaserstaub und polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen bei Nachweis der Einwirkung einer kumulativen Dosis, die einer Verursachungswahrscheinlichkeit von mindestens 50 Prozent nach der Anlage 2 entspricht.

    Vorkommen, Verwendung und gefährdete Personen

    Unter dem Überbegriff Asbest werden zwei faserförmige silikatische Mineralien zusammengefasst: Serpentinasbeste und Amphibolasbeste. Diesen ist eine hohe Festigkeit und Biegsamkeit gemein. Mit 90% den größten Anteil an den weltweit geförderten und verarbeiteten Arbeitsstoffen hat das Schichtsilikat (Weißasbest).

    Bronchialkarzinom

    Das Bronchialkarzinom ist ein häufiger maligner Tumor, der meist vom Bronchialepithel, seltener vom Alveolarepithel, ausgeht.

    Larynxkarzinom

    Beim Larynxkarzinom handelt es sich um eine maligne epitheliale Neubildung des Kehlkopfes.

    Pleuramesotheliom

    Das Pleuramesotheliom bezeichnet eine maligne Entartung der Pleura. Das Ursprungsgewebe ist hierbei das Mesothel.

    Lungenfibrose

    Bei der Lungenfibrose besteht eine verstärkte Bildung von Bindegewebe zwischen den Alveolen und den diese umgebenden Blutgefäßen. Die Erkrankung kann idiopathisch oder auf dem Boden interstitieller Lungenerkrankungen entstehen. Auch eine allergische Genese ist möglich. Durch die Fibrose versteift die Lunge, wodurch die Compliance abnimmt. Die Atmung wird hierdurch angestrengter. Durch die bindegewebigen Vernarbungen wird der Sauerstoffaustausch gestört, was fortschreitend zu einer Hypoxie führt.

    Chronische Bronchitis

    Eine chronische Bronchitis zeichnet sich aus durch produktiven Husten an den meisten Tagen der Woche über mindestens 3 Monate eines Jahres in 2 aufeinanderfolgenden Jahren (ohne obstruktive Symptomatik).

    Cor pulmonale

    Beim Cor pulmonale handelt es sich um eine Rechtsherzbelastung durch eine Widerstandserhöhung im kleinen Kreislauf. Ursache des akuten Cor pulmonale ist meist eine Lungenembolie. Das chronische Cor pulmonale ist gekennzeichnet durch Hypertrophie und/oder Dilatation des rechten Ventrikels als Folge einer Struktur-, Funktions- oder Zirkulationsstörung der Lunge (nicht Folge einer linksventrikulären oder angeborenen Herzerkrankung).

    Peritonealkarzinose

    Bei der Peritonealkarzinose handelt es sich um eine disseminierte peritoneale Metastasierung verschiedener Karzinome.

    Akute Perikarditis

    Die akute Perikarditis ist eine akute Entzündung des Herzbeutels, die häufig mit Exsudationen und in der Folge vermehrter Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel (Perikarderguss) einhergeht. Meist ist das Myokard in den Prozess miteinbezogen (= Perimyokarditis).

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      zuletzt bearbeitet: 09.11.2023
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