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Erkrankungen durch Stäube und Partikel

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 21 min
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Steckbrief

Unter Feinstaub versteht man eine ganze Reihe mikroskopisch kleiner Partikel in der Luft, die je nach Größe in die Kategorien PM10, PM2,5 und PM0,1eingeteilt werden. Je kleiner die Partikel sind, desto tiefer können sie in die Atemwege eindringen. Anthropogene Feinstaubquellen sind z.B. der Straßenverkehr, Kamine, aber auch Kraftwerke. Laut WHO stellt das Einatmen von Feinstaubpartikeln bei jeder Konzentration eine Gesundheitsgefahr dar. Meist kommt es zu Beschwerden der Atemwege. Diese reichen von einer Bronchitis bis hin zu einer Lungenfibrose. Viele anorganische Stäube sind kanzerogen und können bei langfristiger Inkorporation durch Einatmen zu Bronchial- und Larynxtumoren führen. Inzwischen gibt es von der EU festgelegte verbindliche Grenzwerte.

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Einteilung der Stäube

PM = particulate matter. PM10 (Durchmesser <10 µm) = inhalierbarer Feinstaub, PM2,5 (Durchmesser <2,5 µm) = lungengängiger Feinstaub, der die Alveolen erreicht, UP (Durchmesser <0,1 µm) = ultrafeine Partikel. Im Vergleich dazu ist der Haardurchmesser mit 400 µm groß.

Einige Erkrankungen, die auf das Einatmen von anorganischen Stäuben zurückzuführen sind, sind in der Berufskrankheitenlisten aufgeführt und können als Berufskrankheiten anerkannt werden. Bei diesen Erkrankungen ist die jeweilige Berufskrankheitennummer (BK-Nr.) mitaufgeführt. Hierzu gehören Erkrankungen durch

  • anorganische Stäube:

    • Feinstaub im Steinkohlebergbau

    • allgemeine Metallstäube

    • Thomasmehl

    • Kokereirohgase

    • sowie die an anderer Stelle besprochenen Erkrankungen durch die Metallstäube von Aluminium und Nickel sowie durch Quarzstaub und Asbest.

  • organische Stäube:

    • exogen-allergische Alveolitis

    • Byssinose

    • Adenokarzinom der Nasenhöhlen durch Holzstaub.

Nicht zu den Berufskrankheiten zählen Erkrankungen durch Stäube und Partikel aus Passivrauch, Tonerpulver und die im Zusammenhang mit Asbest besprochenen künstlichen Mineralfasern.

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    Feinstäube und synthetische Nanopartikel

    Definition:
    Feinstäube

    Feinstäube (PM, particulate matter) sind eine komplexe Mischung aus mikroskopisch kleinen, festen und/oder flüssigen, in die Luft ausgestoßenen, organischen und anorganischen Schadstoffen. Sie sinken nicht sofort zu Boden, sondern verweilen eine gewisse Zeit in der Atmosphäre.

    Die wichtigsten Bestandteile des Feinstaubs sind Sulfate, Nitrate, Ammoniak, Natriumchlorid, Kohlenstoff, Mineralstaub und Wasser. Es wird zwischen primären und sekundären Feinstäuben unterschieden.

    Die Primärpartikel werden von der menschlichen Zivilisation (anthropogene Prozesse) oder der Natur direkt an die Atmosphäre abgegeben. Anthropogene Quellen sind z. B. Verbrennungsmotoren (Diesel und Benzin), die Verfeuerung von Festbrennstoffen (, Braunkohle, Biomasse), die Industrie (Baugewerbe, Bergbau, Zement-, Keramik-, Ziegelindustrie, Schmelzöfen), die Abnutzung der Straßenbeläge, der Abrieb von Bremsen und Reifen sowie Tunnel- und Grubenarbeiten.

    Lungenemphysem

    Als Lungenemphysem bezeichnet man destruktive Lungenstrukturveränderungen, die mit Erweiterungen der Atemwege distal der Bronchioli terminales und einer Abnahme der alveolären Gasaustauschfläche einhergehen. Die Kombination mit einer COPD ist häufig.

    Lungenfibrose

    Bei der Lungenfibrose besteht eine verstärkte Bildung von Bindegewebe zwischen den Alveolen und den diese umgebenden Blutgefäßen. Die Erkrankung kann idiopathisch oder auf dem Boden interstitieller Lungenerkrankungen entstehen. Auch eine allergische Genese ist möglich. Durch die Fibrose versteift die Lunge, wodurch die Compliance abnimmt. Die Atmung wird hierdurch angestrengter. Durch die bindegewebigen Vernarbungen wird der Sauerstoffaustausch gestört, was fortschreitend zu einer Hypoxie führt.

    Tachypnoe

    Als Tachypnoe wird eine gesteigerte Atemfrequenz bezeichnet (> 20 Züge/min).

    Cor pulmonale

    Beim Cor pulmonale handelt es sich um eine Rechtsherzbelastung durch eine Widerstandserhöhung im kleinen Kreislauf. Ursache des akuten Cor pulmonale ist meist eine Lungenembolie. Das chronische Cor pulmonale ist gekennzeichnet durch Hypertrophie und/oder Dilatation des rechten Ventrikels als Folge einer Struktur-, Funktions- oder Zirkulationsstörung der Lunge (nicht Folge einer linksventrikulären oder angeborenen Herzerkrankung).

    Akute Bronchitis

    Die akute Bronchitis ist eine Entzündung der unteren Atemwege, die entweder die Bronchien, die Trachea (akute Tracheitis) oder beide Etagen betreffen kann (akute Tracheobronchitis). Sie fällt unter den Begriff der Erkältungskrankheiten (engl. common cold).

    Chronische Bronchitis

    Eine chronische Bronchitis zeichnet sich aus durch produktiven Husten an den meisten Tagen der Woche über mindestens 3 Monate eines Jahres in 2 aufeinanderfolgenden Jahren (ohne obstruktive Symptomatik).

    Pneumonie

    Eine Pneumonie ist eine akute Entzündung des Alveolarraums und/oder des interstitiellen Lungenparenchyms, die in erster Linie infektiös (durch Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen oder Parasiten) bedingt ist.

    Exogen allergische Alveolitis

    Die exogen allergische Alveolitis ist eine Allergie gegen alveolengängige, organische Stäube und (selten) Chemikalien. Die Inhalation der Antigene führt über eine kombinierte Immunreaktion vom Typ III (Immunkomplexe) und Typ IV (T-Zell-vermittelt) zu einer Schädigung der Lunge.

    Chronisch obstruktive Bronchitis

    Entwickelt sich neben dem Husten bei einer chronischen Bronchitis noch eine progrediente Obstruktion mit Dyspnoe, spricht man von chronisch obstruktiver Bronchitis. Sie wird zur Gruppe der COPD gezählt.

    Asthma bronchiale

    Asthma bronchiale wird definiert als chronische Erkrankung der Atemwege, die mit anfallsartig wiederkehrenden, aber reversiblen Atemwegsobstruktionen und bronchialer Hyperreagibilität einhergeht.

    Bronchitis

    Die akute Bronchitis ist eine Entzündung der unteren Atemwege, die entweder die Bronchien, die Trachea (akute Tracheitis) oder beide Etagen betreffen kann (akute Tracheobronchitis). Sie fällt unter den Begriff der Erkältungskrankheiten (engl. common cold).

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      zuletzt bearbeitet: 21.08.2023
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