Maschinelle Aufbereitung
Nickel-Titan-Instrumente: Kurzinformation
Etwa vor 20 Jahren begann mit der Herstellung endodontischer Instrumente aus Nickel-Titan-Legierungen eine instrumententechnische Entwicklung, die die Aufbereitung des Wurzelkanals grundlegend verändert hat. Die Nickel-Titan-Legierung Nitinol (ca. 55 % Ni, ca. 45 % Ti) zeichnet sich durch eine Pseudoelastizität aus: Nach Belastung verändert sich das austenitische Gefüge eines NiTi-Drahtes in ein spannungsinduziertes Martensit um, und bei Entlastung kehrt es wieder in seine Ausgangsposition zurück (Memory-Effekt), wobei in der Phasenumwandlung im Gegensatz zur üblichen Elastizität eine Hysterese mit Dissipation durchlaufen wird. Dabei treten während der Phasenumwandlung kaum Änderungen des Volumens auf.

Nickel-Titan-Instrumente: Kurzinformation
Dieses auch als bezeichnete pseudoelastische Verhalten ermöglicht nach Erreichen einer bestimmten Spannung eine deutliche Dehnung mit fast keinem weiteren Belastungsanstieg und eine rückstellbare Verformung; d. h. NiTi-Instrumente lassen sich leicht verbiegen, ohne dass es zu irreversiblen Deformationen kommt. Das macht sie für einen vollrotierenden Einsatz in maschinellen Aufbereitungsgeräten geeignet und ermöglicht die maschinelle Aufbereitung selbst englumiger und gekrümmter Kanäle bei einer signifikanten Zeitersparnis.