Struktur des Schmelzes
Schmelz ist eine poröse, devitale Substanz. Er besteht zu 96 Gew.-% aus anorganischem Apatit und zu 4 % aus einer Matrix aus Protein und Wasser. Schmelz ist die härteste Substanz des menschlichen Körpers und hat eine kristalline Struktur. Die Kristalle bilden sogenannte Schmelzprismen (Schroeder, 1987).
Diese Schmelzprismen können in der äußeren Struktur 10–15 μm lang sein. In diesem Bereich sind die Kristalle zueinander parallel und zu den Prismen rechtwinklig angeordnet (aprismatische Zone). Auf der Schmelzoberfläche findet sich ein Pellikel, das aus einem Protein-Fett-Kohlenhydrat-Komplex besteht. Wird der Schmelz präpariert, führt das Pellikel zu einer organischen Schmierschicht, die von anorganischen Schmelztrümmern durchsetzt ist.
Schmelzbonding erfordert die Vorbehandlung (Konditionierung) der Schmelzoberfläche mit Säure. Hierfür wird meist 15–40%ige Phosphorsäure benutzt. Die Ätzdauer sollte am präparierten Schmelz mindestens 15 s, am unbeschliffenen Schmelz 60 s betragen. So werden hohe Verbundfestigkeiten erreicht, die die Kohäsion des Schmelzes zuverlässig übersteigen. Dies reicht in der Regel aus, den Kräften der Polymerisationsschrumpfung zu widerstehen.