Befunderhebung und Diagnostik der häufigsten pathologischen Veränderungen
Kariöse Defekte
Kariesist wohl die am häufigsten auftretende Erkrankung der Zahnhartsubstanzen. Wird sie nicht frühzeitig entdeckt und behandelt, dann kommt es zum Verlust der Vitalität des betroffenen Zahns und zu meist entzündlichen periapikalen Veränderungen.
Die Aufnahmeart der Wahl für die approximale Kariesdiagnostik ist die Bissflügelaufnahme nach Raper (1925). Trotz mancher Mängel ist die Röntgenaufnahme bei der Entdeckung initialer Läsionen bis heute immer noch allen anderen Untersuchungsmethoden überlegen. Zu beachten ist, dass die Größe und die Lage sowie die gewählte Aufnahmetechnik von entscheidender Bedeutung sind. Approximal gelegene Defekte sind früher zu erkennen als Fissurenkaries und – bedingt durch den Strahlengang der intraoralen Aufnahmen – vestibulär und oral liegende Defekte. Das Auffinden der Approximalkaries wird durch den Strahlengang und den Tangentialeffekt möglich. Die frühzeitige Darstellung von Fissurenkaries dagegen wird durch den Summationseffekt mit den Überlagerungen von intakter Zahnhartsubstanz erschwert.