Prothesendynamik
Teilprothesen sollen beim Kauen, Sprechen und Lachen lagestabil sein. Schaukelnde Prothesen leiten Kräfte unkontrolliert auf Schleimhaut und Alveolarfortsätze weiter. Kurzfristig kann dies zu Missempfindungen, wie Schleimhautbrennen oder Schmerz (Druckulzera), führen. Langfristig kann mangelnde Lagestabilität zum Krankheitsbild der Prothesenstomatitis beitragen, die Alveolarfortsatzresorption verstärken oder die Pfeilerzähne schädigen.
Krafteinwirkung
Zur Konstruktion lagestabiler Teilprothesen ist daher die Kenntnis angreifender Kräfte und deren Weiterleitung wesentlich ( Abb. 6. 5).

Abb 6.5 Am Zahnersatz angreifende Kräfte.
Druckkräfte
Kräfte in Richtung des Prothesenlagers entstehen beim Kauen unbewusst und liegen in einer Größenordnung von 50 N. Sie können beim bewussten Zusammenbeißen im Molarenbereich aber auch auf bis auf ca. 400 N ansteigen. Parafunktionell treten beim Knirschen und Pressen noch weitaus größere Druckkräfte auf, sodass die parafunktionelle Beanspruchung noch größere Anforderungen an die mechanischen Eigenschaften von Zahnersatz stellt.