Funktionsabformung
Funktionsabformungen sollen nicht nur die Kiefer und deren bedeckende Weichteile abformen. Sie sind zugleich Verfahren, mit denen die Ausdehnung der Prothesenbasis, die Lage der Prothesenränder sowie die Form der Prothesenaußenflächen durch die individuellen muskulären Funktionsmuster eines Patienten festgelegt wird.
Aus den Zielen der Funktionsabformung ergeben sich Anforderungen an die Abformlöffel und an die Abformmassen. Zunächst können die Aufgaben nicht durch konfektionierte Abformlöffel erfüllt werden. Individuelle Löffel, die ihrerseits nach einer anatomischen Abformung erstellt wurden, sind unumgänglich.
Die Basisflächen der Abformungen sollen kongruent zum Kiefertegument sein, um den Raum unter der Prothesenbasis abzudichten. Außerdem trägt eine gute Passung der Prothesenbasis zur Ausbildung von Kapillarkräften zwischen Prothese und Tegument bei.
Abformlöffel
Die Ausdehnung der Abformlöffel wird dem Bewegungsspiel der Muskulatur von Lippe, Zunge und Wange angepasst. Hierzu wird der Patient gebeten, den Mund leicht zu öffnen und den Unterkiefer nach rechts und links zu bewegen. Außerdem sollen die Lippen gespitzt, der Mund gespreizt werden ( Abb. 7. 11).