Diagnostisches Aufwachsen
Das diagnostische Aufwachsen dient neben dem diagnostischen Einschleifen und dem Setup der Planung definitiver okklusionsverändernder Maßnahmen. Im Einzelfall kann es durchaus erforderlich sein, diese okklusalen Analyseverfahren miteinander zu kombinieren. Voraussetzung sind korrekt montierte Modelle. Das diagnostische Aufwachsen ist somit in der Regel erst nach einer erfolgreich abgeschlossenen Vorbehandlung indiziert. Im einzelnen gibt das Aufwachsen darüber Aufschluß, ob das bevorzugte Okklusionskonzept unter Harmonisierung der Okklusionskurven und Berücksichtigung ästhetischer Aspekte allein mit additiven Maßnahmen realisiert werden kann. Besteht eine ausgeprägte Bennett-Bewegung mit deutlich surtrusiven oder retrusiven Bewegungskomponenten, dann kann selbst bei initialer Eckzahnführung keine störungsfreie Höckertripodisierung realisiert werden. Gerade diesen Fällen wird die „biomechanische Aufwachstechnik“ nach H. Polz () und die darauf basierende „naturgemäße Aufwachstechnik“ nach D. Schulz () gerecht. Das diagnostische Aufwachsen hilft zudem, den Verlauf der künftigen Präparationsgrenzen sowie den Platzbedarf besser einzuschätzen.