Anlegen des anatomischen Transferbogens
Allein die okklusalen Fehler, die im Artikulator auftreten können, wenn die Modelle nicht schädel- und gelenkbezüglich montiert worden sind, läßt das Bestimmen der transversalen Rotationsachse des Unterkiefers zur geometrischen Notwendigkeit werden. Die vermeidet das zeitaufwendigere individuelle Lokalisieren der Scharnierachse und begnügt sich mit einer angenommen, auf Durchschnittswerten basierenden Achsenlage. Bei Patienten mit neuromuskulärer Inkoordination der Kaumuskulatur muß ohnehin auf eine arbiträre Achsenlage zurückgegriffen werden, da in diesen Fällen translationsfreie Öffnungs- und Schließbewegungen oftmals auch unter Manipulation des Patienten nicht möglich sind. Gegenüber dem Palpieren der lateralen Kondylenpole oder dem Ausmessen der Achsenpunkte hat sich die Anwendung sog. Schnellübertragungsbögen in der Praxis durchgesetzt. Hierbei entfällt das direkte Ausmessen und Anzeichnen der arbiträren Achsenpunkte. Alle gängigen Übertragungsbögen sind so konstruiert, daß ihre Bogenarme in die äußeren Gehörgänge greifen, die horizontale Bezugsebene über eine Nasenstütze definieren und so automatisch die arbiträren Achsenpunkte festlegen.