Auswerten der Axiographien und Programmieren der Artikulatorgelenke
Mittelwerteinstellungen für die Kondylenbahnneigung und den Bennett-Winkel können im Einzelfall genügen, wenn zur Herstellung einer Okklusionsschiene mit initialer Front- und Eckzahnführung sowie flacher Seitenzahnokklusion die artikulären Einflußfaktoren an Bedeutung verlieren. Bezogen auf die Frankfurter Horizontale oder die ihr angenäherte Achse-Orbital-Ebene wird die Kondylenbahn mittelwertig auf 45° und die Frontzahnführung auf 52° justiert. Der Bennett-Winkel wird auf 10° eingestellt. Zur abschließenden instrumentellen Okklusionsanalyse oder vor umfangreichen prothetisch-restaurativen Versorgungen empfiehlt sich die individuelle Programmierung der Artikulatorgelenke. Dies gilt um so mehr, wenn der Patient über keine eindeutige exzentrische Führung verfügt. Die klinische Bedeutung programmierter Artikulatorgelenke ist außer von der Qualität der Bewegungsaufzeichnung von der Güte der zentrischen Kieferrelation abhängig. Das Einstellen der Artikulatorgelenke nach Bewegungsanalyse dient nur der Annäherung einer perfekten Bewegungssimulation. Allein die Zahnbeweglichkeit begrenzt die Möglichkeit, die individuellen Kieferbewegungen des Patienten präzise wiederzugeben.