2.23 Zahnhalteapparat (Parodontium)
Die Befestigung der Zähne im Kiefer erfolgt nicht knöchern, sondern durch eine Sonderform der Syndesmose, einer sog. Gomphosis (Syndesmosis dentoalveolaris). Als funktionelle Einheit werden zum Zahnhalteapparat alle Strukturen gerechnet, die den Zahn in der Alveole des Kieferknochens befestigen:
das Zahnfleisch (Gingiva),
das Wurzelzement (Cementum),
die Wurzelhaut (Desmodontium) und
der Aveolarknochen.
Wesentliche Funktionen des Parodontiums sind:
Verankerung des Zahns in der Alveole und Umwandlung des Kaudruckes in Zugkräfte,
Vermittlung von Schmerzempfinden und Kaudruckregulierung über Nervenfasern und sensible Endigungen,
Abwehr von Infektionen durch effiziente Trennung von Mundhöhlenund Zahnwurzelmilieu und große Zahl von Abwehrzellen,
rascher Stoffwechsel und hohe Regenerationsfähigkeit (Anpassung an funktionelle und topografische Veränderungen, z. B. Stellungsänderungen von Zähnen durch kieferorthopädische Maßnahmen) durch sehr gute Blutgefäßversorgung.