Spezielle Risikofaktoren bei der Zahnextraktion
Endokarditis
Viele Erkrankungen des Herz-/Kreislaufsystems und im Blutstrom vorhandenesynthetische oder raue Oberflächen, wie künstliche Herzklappen, prädisponieren zur Adhärenz von Bakterien. Insbesondere eine Bakteriämie von hämolysierenden Streptokokken kann zu einer akuten Endokarditis führen, die mit einer Mortalität von bis zu 30% verbunden sein kann.
Wegen der möglichen Einschwemmung von Bakterien der Mundhöhle in die Blutbahn bei einer Extraktion oder Osteotomie sollte daher bei entsprechender Anamnese zur Prophylaxe ein Antibiotikum eine Stunde vor dem Eingriff verabreicht werden.
Ein erhöhtes Risiko besteht bei angeborenen oder erworbenen Herzfehlern, Mitralklappenprolaps mit Herzgeräuschen und hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie.
Ein besonders hohes Endokarditisrisiko besteht bei Herzklappenersatz, abgelaufener rheumatisch oder mikrobiell verursachter Endokarditis, angeborenen Herzklappenfehlern mit Zyanose oder deren chirurgischer bzw. interventioneller Therapie.