Dislokationsverletzungen
Dislokationsverletzungen treten in unterschiedlichem Ausmaß auf und schädigen primär parodontale Strukturen, aber auch die Pulpa in Abhängigkeit von der Auslenkung des Zahnes. Konkussion und Lockerung stellen die günstigeren Varianten dar.
Bei der Lockerung wird der Zahn für 1–2 Wochen flexibel geschient. Dies führt in der Mehrzahl der Fälle zu einer komplikationslosen Heilung parodontaler und pulpaler Gewebe. Bei der häufig anzutreffenden lateralen Dislokation ist das Ausmaß der parodontalen und knöchernen Schädigung größer. Die Schienung für 2–3 Wochen und die nachfolgende funktionelle Belastung führen zur Regeneration parodontaler Strukturen.
Die Prognose der Pulpa ist abhängig vom Grad ihrer Schädigung am Apex. Zusätzliche unversorgte Dentinwunden erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer infizierten Pulpanekrose maßgeblich. Eine fehlende Reaktion auf den Sensibilitätstest in den ersten Monaten oder posttraumatische Diskolorationen der Zahnkrone sollten nicht als alleinige Kriterien bei der Entscheidung für eine Wurzelkanalbehandlung herangezogen werden (Andreasen u. Andreasen 1994).