Kronenfrakturen ohne Pulpabeteiligung
Die meisten Kronenfrakturen hinterlassen eine Dentinwunde. Um der hohen Infektionsgefahr des endodontischen Systems über z. T. weit offene Dentintubuli vorzubeugen, ist im Rahmen der Notfallversorgung ein Wundverband von großer Bedeutung (Andreasen et al. 2007). Dieser sollte idealerweise ad häsiv an der Zahnhartsubstanz befestigt sein. Zu einem späteren Zeitpunkt kann in diesen Fällen die definitive, möglicherweise zeitaufwendigere Restauration erfolgen.
Zur Wiederherstellung von Funktion und Ästhetik kann das frakturierte Zahnfragment adhäsiv wiederbefestigt werden. Die Langzeitprognose wird in der Literatur mit 25 % nach 7,5 Jahren angegeben (Andreasen et al. 1995). Die Vergrößerung der Adhäsionsfläche durch präparative Maßnahmen wie Schmelzanschrägung verbessert die Haftung (Reiss et al. 2001).
Eine lange trockene Fragmentlagerung führt zum Dehydrieren und kann das ästhetische Ergebnis beeinträchtigen. Wenn aufgrund multipler oder fehlender Bruchstücke diese schwer oder nicht reponierbar sind, bieten aktuelle Komposite gute Möglichkeiten zur restaurativen Versorgung. Alternativ bieten sich laborgefertigte Keramikrestaurationen an.