Perimandibuläre Logeninfektionen
Es handelt sich meist um Abszesse und Infiltrate, selten um Phlegmonen.
Die odontogenen Ursachen sind in den Tabellen 4.1 und 4.2 zusammengefasst. 3⁄4 der odontogenen Logenabszesse und Infiltrate treten vor, ca. 1⁄4 nach Zahnentfernung auf. 90% gehen von den Molaren des Unterkiefers aus, wobei das Verhältnis der bleibenden zu den Milchmolaren 8:1 beträgt (Abb. 4. 17). Perimandibuläre Abszesse, die von den Frontzähnen ausgehen, liegen im Kinnbereich. Nicht-odontogene Ursachen sind Bruchspaltinfektionen, Kiefernekrose nach Strahlentherapie oder unter Bisphosphonattherapie, entzündliche Lymphknotenerkrankungen, Tumorinfektionen und Fremdkörper.

Abb. 4.17 Anteil (in %) ursächlicher Zähne an den odontogenen eitrigen Entzündungen der perimandibulären Loge.
Topografie der perimandibulären Loge
Die perimandibuläre Loge (Spatium perimandibulare) umgibt den Unterkieferkörper und damit die laterale, kaudale und mediale Seite der Mandibula. Die Bindegewebsblätter der , die aus der Lamina superficialis, der Lamina praetrachealis und der Lamina praevertebralis sowie der Vagina carotica bestehen, bilden die Weichteilbegrenzung.