Dentitio difficilis
Definition
Als Dentitio difficilis (lateinisch: „schwerer Zahndurchbruch“) bezeichnet man vor allem die akute Exazerbation einer chronischen perikoronaren Entzündung (um die Krone des nicht durchgebrochenen Zahnes herum, s. u.). Sie kommt am häufigsten vor bei teilretinierten unteren, seltener oberen Weisheitszähnen. Bei normal durchbrechenden Zähnen entsteht eine Dentitio difficilis nur in Ausnahmen.
Pathophysiologie
Der perikoronare Raum bildet sich am Beginn des Zahndurchbruchs, wenn sich das Schmelzepithel von der Zahnoberfläche ablöst und zwischen Zahnkrone und Zahnsäckchen ein zur Mundhöhle hin offener Spaltraum entsteht. Dieser stellt einen Schlupfwinkel für Bakterien und Zelldetritus dar und kann Ausgangspunkt einer Entzündung sein. Nach vollendetem Zahndurchbruch reduziert sich der Spaltraum auf die physiologische Zahnfleischfurche mit einer Tiefe von einem Millimeter. Eine perikoronare Entzündung kann sich bei normal durchbrechenden Zähnen daher nur während des Zahndurchbruchs ausbilden. Anders ist die Situation jedoch bei teilretinierten Zähnen, die sich nicht regelrecht einstellen. Hier besteht eine perikoronare Entzündung als Dauerzustand. Besonders betroffen sind hier die unteren, seltener die oberen Weisheitszähne.