Erkrankungen der Nasennebenhöhlen
Podcast Kapitel 1.1
Podcast Kapitel 1.2
Anatomie und Physiologie
Anatomische Grundlagen
Die Nasenhaupthöhle wird durch das Septum nasi in eine rechte und linke Höhle unterteilt, die vorn mit den Nasenlöchern oder Nares beginnen und posterior durch die Choanen in den Schlund münden. Während das Vestibulum nasi mit einem geschichteten Plattenepithel ausgekleidet ist, das Schweiß-, Talg- und apokrine Drüsen sowie Haarfollikel enthält, wird die Nasenhaupthöhle von Schleimhaut bedeckt.
Die luftgefüllten Nasennebenhöhlen oder Sinus paranasales stehen mit den Nasenhaupthöhlen in Verbindung. Man unterscheidet:
Kieferhöhle (Sinus maxillaris)
Siebbeinzellen (Cellulae ethmoidales)
Keilbeinhöhle (Sinus sphenoidalis)
Stirnhöhle (Sinus frontalis).
Die glatte mediale Nasenwand besteht aus:
der knorpeligen Lamina quadrangularis,
dem knöchernen Vomer und
dem knöchernen Septum.
Die für die Physiologie der Nasennebenhöhlen besonders wichtige ist stark gegliedert (Abb. 1. 1a). Im Allgemeinen sind drei Nasenmuscheln angelegt, die Conchae nasales superior, medialis und inferior. Vom vorderen Ende der mittleren Muschel läuft ein flacher Wulst, der Agger nasi, parallel zum Nasenrücken abwärts. Im mittleren Nasengang befindet sich zumeist ein individuell variabler Wulst, die Bulla ethmoidalis, eine besonders große Siebbeinzelle, unter welcher der Hiatus semilunaris liegt. Dieser mündet in das Infundibulum ethmoidale, von wo aus das Ostium des Sinus maxillaris in die Kieferhöhle mündet. Die Stirnhöhle mündet ebenfalls meist in das Infundibulum ethmoidale. Diese anatomischen Gegebenheiten („ostiomeatale Einheit“) haben große Bedeutung für die Physiologie der Nasennebenhöhlen und die mukoziliare Clearance (Abb. 1. 1b). Im vorderen Drittel des unteren Nasengangs mündet der Tränennasengang oder Ductus nasolacrimalis.