Definitive Frakturversorgung
Die Frakturversorgung strebt die Wiederherstellung der Anatomie der Hart- und Weichgewebe an. Sie stellt die Voraussetzung einer vollständigen Wiederherstellung der Funktionen dar. Restitutio ad integrum ist am Knochen möglich. An den Weichgeweben ist bei direkter Schädigung hochdifferenzierter Gewebe wie der Muskulatur nur eine Kompensation durch Hypertrophie oder Hyperplasie möglich. Am Ort des Gewebeunterganges kommt es zur Narbenbildung.
Die Wiederherstellung der Anatomie des Knochens garantiert auch die korrekte Funktion der Muskulatur. Dazu ist die Wiederherstellung der Distanz zwischen Ursprung und Ansatz und damit der richtigen Kontraktionsstrecke sowie Zugrichtung erforderlich. Dies gilt auch für Bänder und Sehnen. Die Ergebnisse der Traumabehandlung sind umso vorhersehbarer, je besser die Anatomie wiederhergestellt wird. Auch die reparativen Fähigkeiten des Körpers, die von allgemeiner Konstitution, von Krankheiten, Alter und Lebensweise abhängig sind, werden umso weniger beansprucht, je genauer die chirurgische Versorgung die primäre anatomische Situation wiederherstellt. Je nach Erfahrung des Behandlers steht eine Bandbreite von Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Die Frakturversorgung umfasst immer die Repositionierung und die Sicherung der Frakturfragmente in der reponierten Stellung, die Retention.