Ursachen und Strategien zur Vermeidung von Keramikfrakturen
Seit der Einführung von Zirkonoxid als hochfestes und bruchzähes Gerüstmaterial lassen sich Ergebnisse erzielen, die hinsichtlich Belastbarkeit und Lebensdauer dem klinischen Erfolg von metallgetragenen Restauration gleichkommen. Trotzdem wird die Fraktur immer noch als eine der häufigsten Versagensursachen der Vollkeramik benannt (siehe Kap. Klinischer Erfolg dentalkeramischer Restaurationen ). Gerade bei den Verblendkeramiken auf Zirkonoxidgerüsten wurden in der Vergangenheit gehäuft Chippings beobachtet. Im Folgenden werden anhand von klinischen Beispielen vielfältige Ursachen wie z.B. herstellungsbedingte Faktoren erläutert und Empfehlungen für eine keramikgerechte Verarbeitung ausgesprochen.
Einführung in die Methode der klinischen Fraktografie
Frakturierte, keramische Restaurationen eignen sich aufgrund ihrer ausgeprägten Sprödigkeit besonders gut für die fraktografische Analyse. Anders als bei Metallen zeigen Keramiken keine plastische Deformation und frakturieren spontan, ohne vorausgehende Verformung. Dabei findet man auf den Bruchflächen charakteristische Merkmale, die Rückschlüsse auf den eigentlichen Bruchvorgang zulassen. Im Allgemeinen üben intraorale Kaukräfte oder langanhaltende Verschleißerscheinungen Belastungen auf eine Keramikoberfläche aus, die mit der Öffnung und Verlängerung von mikroskopischen Oberflächenfehlern bis hin zum Bruch reagiert. Die Methode der klinischen Fraktografie erlaubt es, den Bruchvorgang zu rekonstruieren, den Ursprung des bruchauslösenden Fehlers zu bestimmen oder die Höhe der dazu notwendigen Belastung abzuschätzen . Meist ist es auch möglich, praktische Ursachen für den Schadensfall zu benennen (siehe Kap. ).