Herstellung und Formgebung
Dentalkeramische Restaurationen können sowohl additiv wie auch subtraktiv angefertigt werden. Bei der additiven Formgebung unterscheidet man dabei das konventionelle Schlickerfahren, wie es für Verblendkeramiken üblicherweise im zahntechnischen Prozess angewandt wird, und das Heißpressverfahren. Weitere additive Verfahren über Rapid Prototyping Technologien werden in Kap. Additive Fertigung in der digitalen Zahnmedizin gesondert beschrieben.
Die subtraktive Formgebung stützt sich im Wesentlichen auf moderne CAD/CAM-Verfahren, die einerseits „stuhlseitig“ (chairside) direkt während der Patientenbehandlung, andererseits „laborseitig“ (labside) im zahntechnischen Labor oder Fräszentrum angewandt werden.
Additive Formgebung im Schlickerverfahren
Die Rohstoffe für Verblendkeramiken werden aufgemahlen und eingeschmolzen. Dies geschieht kontinuierlich in Tropftiegel- oder Durchlauföfen oder stationär in schwenkbaren Hafenöfen. Die aufgeschmolzene und homogenisierte Schmelze wird in Wasser abgeschreckt und es entsteht eine griesartige „Glasfritte“. Der Abschreckprozess verhindert eine ungewollte, spontane Kristallisation und erleichtert die Weiterverarbeitung zum Glaspulver. Während des Schmelzprozesses können jedoch auch gezielt Kristallite erzeugt werden, um so die thermische Ausdehnung der Verblendkeramik einzustellen. Gerade für Metallkeramiken ist die Bildung von Leuzit von Bedeutung, um so den Wärmeausdehnungskoeffizienten (WAK) an das jeweilige Metallsubstrat anzupassen.