Keramische Materialien
Geschichtliche Entwicklung der Dentalkeramik
In China bereits seit dem 8. Jahrhundert bekannt, wurde das erste Porzellan in Europa im Jahr 1708 durch den Alchimisten Johann Friedrich Böttger vorgestellt. Aus dieser Erfindung erwuchs die Porzellanmanufaktur Meißen, die fortan für die Verbreitung von Hartporzellan sorgte. Der französische Zahnarzt N.D. de Chémant entwickelte im Jahr 1774 zusammen mit dem Apotheker A. Duchateau die erste Porzellanprothese und patentierte 1787 das Verfahren zur Herstellung künstlicher Zähne aus Hartporzellan. Die ersten Manufakturen für künstliche, keramische Zähne entstanden in Deutschland um das Jahr 1900.
Aufbauend auf den Vorarbeiten zur Stufenkrone nach Brill wurde die „Goldkrone mit eingelassener Porzellanfüllung“ – die sogenannte Jacketkrone – entwickelt und ab den 1920er-Jahren auch in Deutschland bekannt . Die bis dahin mechanisch noch sehr schwachen keramischen Massen wurden durch die Einführung des Vakuumbrennverfahrens durch Gatzka im Jahr 1949 entscheidend verbessert . Es konnte damit die Porosität einer gebrannten Restauration auf unter 1% reduziert werden. Gleichzeitig wurde auch die Transluzenz entscheidend verbessert. Weitere Entwicklungen beruhen auf dem Weinstein-Patent aus dem Jahr 1952. Das Patent beschrieb eine Aufbrennkeramik mit metallähnlichen thermischen Eigenschaften . Der Wärmeausdehnungskoeffizient der Verblendkeramik konnte erstmals auf das Gerüstmetall angepasst werden. Daraus entwickelte sich die Vita-Metall-Keramik (VMK-Technik), die eine breite Anwendung in der Zahnmedizin findet.