Faserverstärkte Kunststoffe
Einführung
Faserverstärkte Kunststoffe (FK) sind Verbundmaterialien aus Fasern und Kunststoffen. Die in der Polymermatrix eingebetteten Fasern können hohe Zugkräfte aufnehmen und verbessern dadurch die Festigkeit des Materials. Die Hauptindikation für faserverstärkte Kunststoffe liegt im deutschsprachigen Raum bei präfabrizierten faserverstärkten Wurzelstiften, die in verschiedenen Größen und Längen verfügbar sind und als Alternative zu Metall- oder Zirkonoxidstiften verwendet werden . Als Vorteil der faserverstärkten Wurzelstifte gilt ihr dentinähnliches Elastizitätsverhalten. Im Verbund kann die Frakturgefahr des mit einem Stift versorgten Zahnes deutlich reduziert werden. Weitere Indikationen von faserverstärkten Kunststoffen sind Brackets, Splinte, Schienungen parodontal geschädigter Zähne, individualisierte Klebebrücken oder Retainer nach kieferorthopädischer Behandlung. Hierbei werden mithilfe der Adhäsivtechnik schmale biegsame Faserstränge oder Matten an die Rückseite der Zähne adaptiert, die Zähne zueinander fixiert und ihre Position stabilisiert. Derartige Faserstränge finden auch zur Verstärkung von Provisorien und Prothesen oder für temporäre Klebebrücken Verwendung. Auch faserverstärkte Füllungsmaterialien sind am Markt verfügbar. Faserverstärkte Kunststoffe werden vorwiegend in den skandinavischen Ländern sowie in Süd- und Osteuropa als direkte (häufig chairside angewandte) und kostengünstige Materialien für Kronen, Brücken und Prothesen, oftmals für den temporären (Langzeit-)Einsatz verwendet.