Versiegelungsmaterialien und Lacke
Einführung
Versiegelungsmaterialien werden in der Zahnmedizin direkt auf die Zahnhartsubstanz zu deren Schutz aufgebracht. Sie desensibilisieren freiliegende Zahnhälse gegen thermische, chemische und mechanische Noxen, isolieren Dentin vor Korrosionsprodukten von Amalgam oder Dentallegierungen oder verschließen feine Fissuren, sodass keine kariösen Defekte entstehen können. Andererseits benötigen einige Füllungsmaterialien wie Glasionomere Schutzlacke, die sie gegen Feuchtigkeit aus dem Speichel in der initialen Aushärtungsreaktion abschirmen.
Fissurenversiegeler finden in der Kariesprophylaxe weite Anwendung. Wenn Rauheiten, Grübchen und Fissuren ausreichend benetzt werden und der Lack einen dauerhaften Verbund zum Zahnschmelz eingeht, kann dadurch das Kariesrisiko deutlich reduziert werden . Es werden Retentionsbereiche vermindert und die Zahnoberfläche so geglättet, dass sich Bakterien schlechter anhaften können und deren Wachstum eingeschränkt wird. Entsprechende Zusätze können darüber hinaus eine Kalzium- oder Fluoridabgabe (Fluoridlacke) ermöglichen.