Polymethacrylate
Polycarbonsäuremodifizierte Komposite/Kompomere
Allgemeines
Kompomere zeichnen sich dadurch aus, dass der entscheidende Abbindemechanismus eine Polymerisation ist, welche durch eine zeitlich nachfolgende Zementreaktion (Säure-Base-Reaktion) ergänzt wird [15].
Polycarbonsäuremodifizierte Komposite (Kompomere) wurden 1993 eingeführt (z.B. Dyract) , . Das Ziel bestand damals darin, einen Werkstoff zu konzipieren, der einerseits verbesserte mechanische Eigenschaften gegenüber kunststoffmodifizierten Glasionomeren aufwies (auf Kompositniveau), anderseits sollte die aufwendige Verarbeitung mit 3-stufigen Adhäsivsystemen unter Kofferdam durch ein hydrophiles einstufiges Adhäsivsystem vereinfacht werden. Durch die Verwendung eines hydrophilen Adhäsivs in Form eines Einflaschensystems wurden von den Herstellern vereinfachte Trockenlegungsverfahren ohne Kofferdam als klinisch ausreichend angesehen. Die Einführung der Kompomere müssen wir vor dem Hintergrund verstehen, dass damals ein Ersatz für die technisch einfach zu handhabenden Amalgamfüllung gesucht wurde und dass die heutigen 1- und 2-stufigen selbstadhäsiven Dentinprimer, sowie selbstadhäsiven Befestigungsmaterialien, noch nicht verfügbar waren. Standard zum adhäsiven Befestigen war damals das Prozedere Ätzen – Primen – Bonden unter Kofferdam, was von vielen Anwendern als umständlich und technisch sensibel betrachtet wurde .