Klinische Aspekte
Klinische Realität beim Dentinbonding
Es sind vor allem 2 Aspekte, welche in massenweise durchgeführten Adhäsionsuntersuchungen in der Regel signifikant zu kurz kommen:
Biodegradation
Karies
Bonding bei adhäsiven Restaurationen bedingt immer das Beherrschen unterschiedlicher komplexer Substrate (Abb. 3.21).

Abb. 3.21 Bonding bei adhäsiven Restaurationen.
Sklerosiertes Dentin oben, schräg angeschliffener Schmelz unten.
Biodegradation
Kurzzeitevaluationen sind sowohl präklinisch als auch klinisch uninteressant, da Biodegradationsprozesse unzureichend adressiert werden.
Primär zu nennende Biodegradationsprozesse beim Dentinbonding sind Hydrolyse und enzymatische Attacken , . Während Hydrolyse durch unvollständige Penetration im Rahmen der Hybridisierung recht einfach vonstattengeht (Abb. 3.22), ist das Problem der enzymatischen Angriffe im Komposit-Dentin-Interface noch keine 20 Jahre bekannt . Matrix-Metallo-Proteasen (MMPs) werden bei jeder säurehaltigen Applikation auf Dentin in der Matrix freigesetzt und führen zumindest bei jüngeren Patienten zu einer enzymatischen Spaltung von Kollagen in der Verbundzone zum Zahn. Darüber existieren viele Publikationen, die neben Alternativen auch Chlorhexidindiglukonat unterschiedlicher Konzentration als MMP-Inhibitor ins Spiel bringen. Neben aufschlussreichen Ex-vivo-Studien und zahlreichen In-vitro-Studien bietet auch die Grundlagenforschung interessante Ansätze auf diesem Sektor , , .