Implantate in der Kieferorthopädie
Dieses Kapitel ist der ossären Verankerung in der Kieferorthopädie gewidmet. Nach einem Überblick über allgemeine Aspekte der Verankerung, Osseointegration und Möglichkeiten eine maximale Verankerung zu erzielen, wird das Einsatzspektrum dentaler Implantate und unterschiedlicher temporärer skelettaler Verankerungsmittel anhand klinischer Beispiele beschrieben.
Die Verankerung in der Kieferorthopädie
Definitionen
„actio = reactio“ (Isaak Newton, 1687)
In der Kieferorthopädie zählen der Aufbau und der Erhalt der geplanten Verankerung zu den wichtigsten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Therapie. Der Begriff der Verankerung wurde schon von Angle 1907 eingeführt. Er schrieb: „Die Bewegung eines oder mehrerer Zähne in eine der verschiedenen Richtungen ist nur durch Anwendung einer Kraft möglich, die in Übereinstimmung mit den Gesetzen der Mechanik und Dynamik erfolgt. Nach den wohlbekannten Gesetzen der Physik halten sich Wirkung und Gegenwirkung das Gleichgewicht und sind einander entgegengesetzt; daraus folgt, dass der Widerstand der Verankerung größer als der des zu bewegenden Zahnes sein muss. Die idealste Verankerung wäre natürlich eine unbewegliche Basis.“