Grundsätzliche Anforderungen an Abformmaterialien
Präzision
Die technischen Genauigkeitsanforderungen an die einzelnen Abformmassen sind in den jeweiligen Normen für die Materialien definiert (Tab. 2.1). Sie betreffen die lineare Schrumpfung bei der Vernetzung, die Rückstellung nach Verformung und die Fähigkeit der Materialen zur Oberflächenreproduktion. Für die klinische Anwendung sind diese Daten jedoch nur wenig aussagekräftig und waren daher auch nur in Ausnahmefällen Gegenstand einer diesbezüglichen wissenschaftlichen Untersuchung.
Material | Norm |
Abformgips | ISO 6873: 2013 |
Alginate | ISO 21563: 2013 |
Guttapercha | – |
Hydrokolloide | ISO 21563: 2013 |
Polyether | ISO 4823: 2015 |
Polysulfide | ISO 4823: 2015 |
Silikone | ISO 4823: 2015 |
thermoplastische Massen | ISO keine – ANSI/ADA 3 |
Zink-Oxid-Eugenol Pasten | ISO keine – ANSI/ADA 16 |
In der Literatur verfügbare Daten beruhen vornehmlich auf einem einer abzuformenden Ausgangssituation mit dem aus der Abformung erhaltenen Modell bzw. es wird sogar die Präzision des Arbeitsablaufs anhand der erreichten Passgenauigkeit der definitiven Restauration geprüft. Dies betrifft sowohl die Reproduktion des gesamten Kieferbogens als auch die Darstellung des einzelnen Zahnes beziehungsweise präparierten Zahnstumpfes. Je nach klinischer Aufgabenstellung kommt dabei entweder der Reproduktion des Kieferbogens (z.B. Teilprothese, umfangreiche Implantatversorgung) oder der des Einzelzahns (z.B. Inlay, Krone) die größere Bedeutung zu.