Habits und Dyskinesien
Unter den Oberbegriffen „Habits“ und „Dyskinesien“ werden Angewohnheiten und neuromuskuläre Fehlfunktionen zusammengefasst, die einerseits physiologische Wachstumsprozesse stören und andererseits die Ausbildung einer Zahnstellungs- und Bisslageanomalie fördern können. Dazu gehören z. B.:
Lutschen an Fingern und anderen Lutschkörpern
Fingernägelkauen
Lippen- und Zungenbeißen
Zungenpressen, Einsaugen von Lippe und Wange
viszerales Schlucken (Einlagerung der Zunge zwischen die Zahnreihen)
Das Abstellen dieser Gewohnheiten und Fehlfunktionen ist oft auf biomechanischem Wege allein nicht möglich, sondern bedarf sehr häufig psychologischer Beratung und Betreuung.
Daumenlutschen
Häufigste Lutschangewohnheit ist die am Daumen. Sie ist im 1. Lebensjahr noch als physiologisch anzusehen, da sie beim Säugling Ausdruck der Stillung des Saugreflexes und der Hand-Mund-Koordination zum Kennenlernen der Umwelt ist. Das Beibehalten über die ersten Lebensjahre hinaus kann zur Deformierung der Alveolarfortsätze in vertikaler oder sagittaler Richtung führen.