Grundlagen
Die Grundlagen der Sonografie und Kontrastmittel in der Sonografie werden in der Radiologie beschrieben.
Die Oberbauchorgane werden in tiefer Inspiration von ventral, in Seitenlage (rechts- oder linksangehoben) oder von interkostal bzw. subkostal erfasst und in Standardschnittebenen nach DEGUM dokumentiert. Pathologische Befunde sollten in zwei Ebenen erfasst werden.
Auf jedes Atemkommando „Bitte tief einatmen.“ sollte (in angemessenem Abstand) auch ein „Bitte weiter atmen.“ folgen.
Neben der „klassischen“ B-Bild-Sonografie können auch farbkodierte Duplexaufnahmen für Flussmessungen oder kontrastmittelverstärkte Untersuchungen durchgeführt werden. Die Elastografie kann zur Abschätzung des Grades einer Leberfibrose
Bei der orientierenden Abdomensonografie, die z.B. bei Bauchschmerzen durchgeführt wird, sollten alle Abdominalorgane untersucht werden.
Bei der Leberfibrose führt eine Leberzellschädigung zur Leberzellnekrose mit folglichem Reparaturmechanismus. Dabei lagert die Leber vermehrt extrazelluläre Matrix mit veränderter Zusammensetzung (insbesondere fibrilläres Kollagen Typ I und III) ab. Es folgt ein bindegewebiger Umbau der Leber mit zunehmender Funktionseinschränkung.
Ikterus bezeichnet eine Gelbfärbung der Skleren, der Haut und der Schleimhäute infolge einer Gewebeeinlagerung von Bilirubin.
Im Spätstadium chronischer Lebererkrankungen kommt es zu typischen, an der Haut sichtbaren Veränderungen, sog. Leberhautzeichen.
Die Leberzirrhose ist das irreversible Endstadium verschiedener chronisch-progredient verlaufender Lebererkrankungen.
Ein Hämangiom ist eine gutartige kapilläre Blutgefäßwucherung im Bereich der Haut oder anderer Organe.
Das Leberadenom ist ein benigner Lebertumor, der vom Hepatozyten ausgeht.
Bei einer Pfortaderthrombose besteht ein Blutgerinnsel in der Vena portae, welches den Blutfluss in der Pfortader einschränkt oder völlig zum Erliegen bringt.
Das Budd-Chiari-Syndrom ist ein inkompletter oder kompletter Verschluss der großen Lebervenen unterschiedlicher Ursache. Durch den mangelnden Blutabfluss aus der Leber entstehen die typischen Folgeerkrankungen einer Leberstauung (z.B. portale Hypertension, Ösophagusvarizen, Aszites).
Als portale Hypertension bezeichnet man eine Erhöhung des Pfortaderdrucks (Normbereich < 3–6 mmHg). Die permanente Druckerhöhung im Pfortaderkreislauf führt zu zahlreichen Komplikationen.
Beim Gallenblasenhydrops handelt es sich um eine prall gefüllte Gallenblase, die mit unspezifischen Symptomen (Druckgefühl im rechten Oberbauch) einhergeht. Ursache ist zumeist ein im Ductus cysticus eingeklemmter Gallenstein mit Abflussbehinderung der Gallenflüssigkeit aus der Gallenblase.
Bei der Schrumpfgallenblase handelt es sich um eine deutlich verkleinerte Gallenblase. Ursache für die Schrumpfung sind Entzündungsvorgänge (chronisch oder akut-rezidivierend), die zu einer Wandverdickung mit bindegewebigem Umbau der Muskulatur führen. Je nach Ausprägung sind Funktionslosigkeit und fehlendes Auffinden der Gallenblase in der Sonografie die Folge.
Unter einer Cholezystitis versteht man eine akute bzw. chronische Entzündung der Gallenblase.
Bei der Porzellangallenblase handelt es sich um den Folgezustand rezidivierender oder chronischer Cholezystitiden. Die Gallenblasenwand ist dabei fibrotisch umgebaut und beinhaltet Kalkeinlagerungen.
Als Aszites bezeichnet man die Ansammlung von freier Flüssigkeit in der Bauchhöhle, entweder als Trans- oder Exsudat.
Unter Cholezystolithiasis versteht man das Vorliegen von Gallensteinen in der Gallenblase.
Eine Harnstauung ist ein Aufstau von Urin, der durch eine Obstruktion der ableitenden Harnwege entsteht. Über einen längeren Zeitraum kommt es zu einer Atrophie des Nierenparenchyms und einem zunehmenden Verlust der Nierenfunktion.
Eine Nierenkolik ist ein krampfartiger Schmerz in der Lendengegend oder im Abdomen aufgrund einer akuten Obstruktion der ableitenden Harnwege.
Die Nephrolithiasis bezeichnet das Vorliegen von Nierensteinen.
Eine Hämaturie ist eine Erhöhung der Erythrozytenausscheidung im Harn über die Norm. Sind die Erythrozyten nur mikroskopisch zu erkennen (>2 Erys/Gesichtsfeld bei 400-facher Vergrößerung), liegt eine Mikrohämaturie vor. Von einer Makrohämaturie spricht man, wenn das Blut im Harn mit bloßem Auge sichtbar ist.
Unter dem Begriff der Amyloidose wird eine Vielzahl von Erkrankungen zusammengefasst, die auf Proteinfehlfaltungen und extrazelluläre Ablagerung von unlöslichen Proteinfibrillen in verschiedenen Organen (v.a. Niere, Herz, Leber und peripheres Nervensystem) zurückgehen. Sie können entweder lokal oder systemisch auftreten.
Bei einer Sepsis kommt es infolge einer inadäquaten, fehlregulierten Körperantwort auf eine Infektion zu einer lebensbedrohlichen Organdysfunktion, welche durch eine Zunahme um ≥ 2 Punkte im Sequential-Organ-Failure-Assessment (SOFA)-Score gekennzeichnet ist (Sepsis-3-Kriterien).
Die Pyelonephritis ist eine meist bakteriell bedingte Entzündung von Nierenbeckenkelchsystem und Niereninterstitium, die akut oder chronisch verlaufen kann.
Bei der Hypoxämie besteht ein Sauerstoffmangel im arteriellen Blut. Dieser kann bedingt sein durch:
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einen reduzierten Sauerstoffgehalt in der eingeatmeten Luft
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Verlegung der Bronchien (z.B. durch Tumoren, Fremdkörper oder Schleim)
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verminderte Ventilation in den Alveolen
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gestörte Gasdiffusion aus den Alveolen in die Blutbahn
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gestörte Sauerstoffbindung in den Erythrozyten durch blockiertes Hämoglobin (z.B. CO-Vergiftung)
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ein Missverhältnis von Lungenventilation und -perfusion
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einen arterio-venösen Shunt in der Lungenstrombahn.
Die Hypoxämie zeigt sich durch eine bläuliche Verfärbung (Zyanose) verschiedener Gewebe.
Das Nierenzellkarzinom ist ein von den Tubuluszellen der Niere ausgehendes Adenokarzinom.
Die Nephrokalzinose ist gekennzeichnet durch diffuse Verkalkungen des Nierenparenchyms und der distalen Tubuli. Sie ist eine Spätfolge einer chronischen Kalziumüberladung der Nieren.
Die infektiöse Mononukleose ist eine durch das Epstein-Barr Virus verursachte Erkrankung mit generalisierten Symptomen, die mit typischer Reaktion der lymphatischen Organe des Kopf- und Halsbereiches einhergehen.
Bei einer Leukämie handelt es sich um eine autonome, klonale und maligne Proliferation von Leukozyten oder unreifen Vorläuferzellen, die i.d.R. mit einer peripheren Leukozytose (Leukämie = weißes Blut) einhergeht. Durch die unkontrollierte Proliferation werden das normale Knochenmarkgewebe und die reguläre Hämatopoese verdrängt (Folge: Anämie, Infektanfälligkeit und Blutungsneigung). Zudem werden die pathologischen Leukozyten sowie unreifen Vorläuferzellen in großer Menge ins Blut ausgeschwemmt und verändern u.a. die Viskosität des Blutes (Leukostasesyndrom bei sehr hohen Zellzahlen möglich).
Das Pankreaskarzinom ist ein maligner, epithelialer Tumor, der aus den exokrinen Anteilen der Bauchspeicheldrüse hervorgeht.
Der Begriff „Ileus“ bezeichnet eine Störung der Darmpassage. Je nach Ursache werden ein mechanischer Ileus (mechanisches Hindernis) und ein paralytischer Ileus (Motilitätsstörung des Darms) unterschieden.
Eine Appendizitis ist die Entzündung der Appendix vermiformis (Wurmfortsatz).
Die Colitis ulcerosa ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die vom Rektum ausgehend den Dickdarm befällt, aber auch extraintestinale Manifestationen auslösen kann.
Unter Invagination versteht man die Einstülpung eines proximalen Darmabschnitts in den folgenden distalen Darmabschnitt mit Einklemmung der zugehörenden Mesenterialgefäße.
Der Pneumothorax ist eine Luftansammlung im Pleuraraum zwischen Pleura visceralis und Pleura parietalis.
Beim Perikarderguss befindet sich Flüssigkeit (> 50 ml) im Perikardspalt.
Die Perikardtamponade ist eine intraperikardiale Flüssigkeitsansammlung, die zur Drucksteigerung im Herzbeutel führt und damit die diastolische Füllung der Ventrikel behindert.
Eine Milzruptur ist ein traumatisch bedingter oder (selten) spontaner Riss der Milzkapsel und des Milzparenchyms.