Charakteristika der Sinusknoteninhibitoren
HCN-Kanäle sind zyklische Nucleotide gesteuerte Ionenkanäle für Na+- und K+-Ionen, die im Gehirn und im Herz lokalisiert sind. Bislang sind 4 Subtypen bekannt, die in Gehirn und Herz unterschiedlich stark exprimiert werden.
HCN4-Kanäle (HCN für hyperpolarization-activated and cyclic nucleotide-gated) der kardialen Schrittmacherzellen am Sinusknoten sind spezielle Kanäle für Na+- und K+-Ionen und an der Entstehung des Schrittmacherpotenzials beteiligt. Der sogenannte If-Strom (f für „funny“; auch als Ih- oder Schrittmacherstrom bezeichnet) durch diese Kanäle bewirkt eine spontane diastolische Depolarisation nach einem Aktionspotenzial und reguliert so die Schlagfrequenz des Herzes. Zur Regulation der Herztätigkeit durch das vegetative Nervensystem findest du weitere Einzelheiten in der Physiologie (Vorklinik).
wirkt durch eine spezifische und wird daher auch als HCN4-Kanal- oder I-Kanal-Inhibitor bezeichnet. Folge der Blockade ist eine Verzögerung der spontanen Depolarisation und damit eine Senkung der Herzfrequenz, ohne eine Verringerung der Erregungsleitung und der Schlagkraft. Ivabradin besitzt also ausschließlich Eigenschaften. Die Diastolendauer wird verlängert, wodurch das Sauerstoffangebot steigt und sich der mykoardiale Sauerstoffverbrauch verringert.
Als koronare Herzerkrankung werden die Folgen einer atherosklerotisch bedingten Stenose der Koronargefäße bezeichnet, die durch ein Missverhältnis zwischen O2-Bedarf und -Angebot der Herzmuskulatur zur Myokardischämie führen.
Die chronische Herzinsuffizienz ist definiert als das langsame Auftreten von Symptomen (Entwicklung über Monate oder Jahre) aufgrund einer beeinträchtigten Herzfunktion.
Als erniedrigt (bradykard) gilt die Herzfrequenz eines Erwachsenen in Ruhe bei Werten < 60/min. Symptomatisch wird eine Bradykardie i.d.R. erst bei anhaltenden Werten < 40/min.
Vorhofflimmern ist eine supraventrikuläre Arrhythmie mit unkoordinierter atrialer Erregung und daraus resultierender mechanischer Dysfunktion der Vorhöfe. Es gibt symptomatische und asymptomatische Formen. Gefordert wird eine Dokumentation mittels Oberflächen-EKG (mind. 30 Sekunden in einer 1-Kanal-Aufzeichnung oder vollständiges 12-Kanal-EKG).
Der Begriff „Schwindel“ wird im weitesten Sinne für Gleichgewichtsstörungen, Bewegungsunsicherheiten im Raum sowie für das Gefühl einer nahenden Bewusstlosigkeit verwendet.
Im engeren Sinne meint ein Schwindel die Wahrnehmung einer Scheinbewegung des Patienten zwischen sich und der Umwelt, die gerichtet als Dreh-, Schwank- oder Liftschwindel oder ungerichtet auftreten kann.
Ein AV-Block ist eine verzögerte oder ausfallende Erregungsleitung zwischen Vorhof und Kammer. Die Störung kann auf Ebene des AV-Knotens (Supra-His-Blockierung), im His-Bündel oder in den Tawara-Schenkeln (Infra-His-Blockierung) lokalisiert sein.
Hyperurikämie ist definiert durch einen Harnsäurespiegel > 7 mg/dl beim Mann und > 6 mg/dl bei der Frau.
Wenn eine Herzaktionen vom Patienten bewusst wahrgenommen und als unangenehm, zu schnell, zu kräftig, angestrengt oder unregelmäßig bewertet wird, so bezeichnet man diese Herzaktion als Palpitation.
Atemnot (Dyspnoe) ist ein subjektives Gefühl, das mit einer erschwerten Atemtätigkeit verbunden ist und vom Patienten als unangenehm oder bedrohlich wahrgenommen wird.
Als Obstipation wird eine Stuhlretention bezeichnet. Eine akute Obstipation ist ein einmaliges Ereignis, während eine chronische Obstipation über mindestens 1 Monat besteht.
Diarrhö ist definiert durch Stuhlgänge, die zu häufig (> 3 ×/d), in zu großer Menge (> 250 g/d) und mit zu großem Flüssigkeitsanteil (> 75 % Wasser) auftreten.
Muskelkrämpfe sind schmerzhafte, tonische und meist lang dauernde Kontraktionen der Extremitätenmuskulatur (einzelne Muskeln, Muskelanteile oder Muskelgruppen), die zu einer fixierten Gelenkstellung führen.
Beim Myokardinfarkt handelt es sich um eine absolute Ischämie mit Herzmuskelnekrose und Anstieg der Herzenzyme aufgrund eines Koronararterienverschlusses. Unterschieden wird in einen Myokardinfarkt ohne (NSTEMI) und mit (STEMI) ST-Streckenhebung im Ruhe-EKG.
Eine arterielle Hypotonie ist eine Verminderung des Blutdrucks auf systolisch < 100 mmHg und diastolisch < 60 mmHg mit entsprechender klinischer Symptomatik.
Als Sinusknoten-Syndrom werden verschiedene Störungen der Erregungsbildung und -leitung im Sinusknoten zusammengefasst:
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intermittierende oder permanente (symptomatische) Sinusbradykardie
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SA-Block (sinuatrialer Block)
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Sinusarrest (Sinusknotenstillstand)
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Bradykardie-Tachykardie-Syndrom.
Pathophysiologische Definition: Herzinsuffizienz ist die Unfähigkeit des Herzens, die Organe mit genügend Blut und somit auch genügend Sauerstoff zu versorgen. Der Gewebestoffwechsel ist in Ruhe oder bei Belastung nicht mehr sichergestellt.
Klinische Definition: Bei der Herzinsuffizienz bestehen typische Symptome wie Atemnot, Erschöpfbarkeit, Müdigkeit und Flüssigkeitsretention aufgrund einer kardialen Funktionseinschränkung.
Ein Herzschrittmacher ist ein elektronischer Impulsgenerator, der den Herzmuskel über entsprechend platzierte Elektroden zur (meist regelmäßigen) Kontraktion stimuliert. Zum Einsatz kommt er bei bradykarden Herzrhythmusstörungen bzw. bradykardiebedingter Herzinsuffizienz. Es wird unterschieden zwischen einem passageren (→ externer Herzschrittmacher) und einem permanten (→ implantierter Herzschrittmacher) Einsatz.
Das Long-QT-Syndrom ist eine Herzrhythmusstörung, bei der aufgrund einer Verlängerung des QT-Intervalls (→ EKG) eine erhöhte Neigung zu Torsade-de-pointes-Tachykardien mit Synkopen und plötzlichen Todesfällen vorliegt. Es gibt angeborene (Störung von myokardialen Ionenkanälen) und erworbene (meist durch Medikamente bedingte) Formen.