Charakteristika der Wirkstoffe
Synonym: sGC-Stimulatoren
Riociguat wirkt über denselben Signalweg wie das körpereigene, in den Endothelzellen gebildete oder durch NO-Donatoren freigesetzte Stickstoffmonoxid (NO). NO bindet und aktiviert die intrazelluläre, lösliche Guanylatzyklase im Cytoplasma der glatten Gefäßmuskelzellen, wodurch verstärkt cGMP gebildet wird. Dies führt über eine Vasodilatation zu einer Senkung des pulmonal-arteriellen Blutdrucks und zur Entlastung des Herzens. Die Bedeutung von NO für die Regulation des Gefäßtonus kannst du dir hier noch einmal ansehen.
Riociguat besitzt 2 Wirkmechanismen: Zum einen stabilisiert es die Bindung von NO an die Guanylatzyklase und sensibilisiert das Enzym für das körpereigene NO, zum anderen stimuliert es die Guanylatzyklase direkt und von NO unabhängig.
Die absolute Bioverfügbarkeit ist hoch. Riociguat wird rasch resorbiert. Der wichtigste Metabolisierungsweg ist durch die CYP1A1, CYP3A4, CYP3A5 und CYP2J2 vermittelte N-Demethylierung, die zur Bildung des systemisch aktiven Hauptmetaboliten M-1 führt. M-1 wird weiter zum inaktiven N-Glucuronid verstoffwechselt. CYP1A1 ist für die Entstehung von M-1 in Leber und Lunge verantwortlich und kann durch polyzyklische Kohlenwasserstoffe (z.B. aus Zigarettenrauch) induziert werden. Sowohl Riociguat als auch M-1 sind Substrate der Transportproteine und BCRP.
Die pulmonal arterielle Hypertonie (PAH) ist eine Sonderform der pulmonalen Hypertonie. Es besteht eine präkapilläre pulmonale Hypertonie. Gegenüber der pulmonalen Hypertonie wurde die Definition der pulmonal arteriellen Hypertonie um Grenzwerte des pulmonal kapillären Wedge-Drucks (PCWP) und pulmonal vaskulären Widerstands (PVR) erweitert. Damit ergeben sich folgende definierende Parameter:
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pulmonal kapillärer Wedge-Druck (PCWP) ≤ 15 mmHg (entspricht dem Normwert)
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pulmonal vaskulärer Widerstand (PVR) ≥ 3 Wood-Einheiten (WE)
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sowie die Abwesenheit anderer Ursachen einer präkapillären PH (Lungenerkrankungen, chronisch thromboembolische pulmonale Hypertonie (CTEPH) oder andere seltene Erkrankungen).
Der Begriff „Schwindel“ wird im weitesten Sinne für Gleichgewichtsstörungen, Bewegungsunsicherheiten im Raum sowie für das Gefühl einer nahenden Bewusstlosigkeit verwendet.
Im engeren Sinne meint ein Schwindel die Wahrnehmung einer Scheinbewegung des Patienten zwischen sich und der Umwelt, die gerichtet als Dreh-, Schwank- oder Liftschwindel oder ungerichtet auftreten kann.
Unter dem Begriff Dyspepsie werden unspezifische Beschwerden zusammengefasst, die häufig in Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme auftreten. Typisch sind ein unangenehmes Völlegefühl, epigastrische oder abdominelle Schmerzen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Übelkeit und Aufstoßen.
Diarrhö ist definiert durch Stuhlgänge, die zu häufig (> 3 ×/d), in zu großer Menge (> 250 g/d) und mit zu großem Flüssigkeitsanteil (> 75 % Wasser) auftreten.
Beim Erbrechen kommt es zu einer retrograden Entleerung von Magen-Darm-Inhalt durch den Mund. Im Unterschied zur Regurgitation erfolgt Erbrechen durch Aktivierung des Brechzentrums.