Definition
Infektneigung
Erhöhte Anfälligkeit gegenüber bakteriellen, viralen, mykotischen und opportunistischen Infektionen.
Ätiologie
Typischerweise liegt einer Infektneigung eine Schwächung des Immunsystems zugrunde. Dabei handelt es sich am häufigsten um sekundäre Immundefekte, die zum Beispiel ausgelöst werden durch:
Mangelernährung (die weltweit häufigste Ursache!)
Malignome: v.a. T- und B-Zell-Leukämien, Lymphome, Karzinome
Medikamente (v.a. Zytostatika, Glukokortikoide und Immunsuppressiva, einige Antibiotika)
Infektionen: z.B. HIV
und andere lymphotrope Viren (EBV, CMV, Masern), Tuberkulose , Lepra oder Leishmaniosechronische Leber- und Niereninsuffizienz.
Lerntipp:Erkrankungen der gehen mit einer erhöhten Neigung zu rezidivierenden bakteriellen Infektionen einher, Erkrankungen der mit viralen, intrazellulären (z.B. Listerien, Mykobakterien) und opportunistischen Infektionen.
Die HIV-Infektion ist eine Infektion mit dem humanen Immundefizienzvirus (HIV), die nach einer variablen Latenzphase einen erworbenen Immundefekt hervorruft, der v.a. auf den sukzessiven Verlust CD4-tragender T-Helferlymphozyten zurückzuführen ist.
Die Tuberkulose ist eine Infektionserkrankung, die inapparent, akut oder chronisch verlaufen kann und sich bevorzugt an der Lunge (Morbus Koch), aber auch an anderen Organen (Haut, lymphatisches System, Pleura, Knochen, Urogenitaltrakt, ZNS, Magen-Darm-Trakt) manifestiert. Sie wird durch Keime des Mycobacterium-tuberculosis-Komplexes (MTK) verursacht. Dazu zählen u.a. das Mycobacterium tuberculosis (> 98% der Fälle in Mitteleuropa), bovis und africanum.
Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch einen absoluten (Typ 1) oder relativen (Typ 2) Mangel an Insulin
Der Morbus Cushing ist die ACTH-abhängige, zentrale (hypophysäre) Form des Cushing-Syndroms.