Definition
Polydipsie
Unter Polydipsie versteht man ein pathologisch gesteigertes Durstempfinden mit vermehrter Flüssigkeitsaufnahme (> 3–4 l/d). Eine Polydipsie geht häufig mit einer gesteigerten Harnausscheidung (Polyurie) einher.
Ätiologie
Wichtig ist zunächst die Unterscheidung, ob es sich um eine primäre oder sekundäre Form der Polydipsie handelt:
primäre Polydipsie: Aufgrund eines gesteigerten Durstempfindens trinken die Patienten vermehrt und es kommt sekundär/reaktiv zu einer Polyurie
. Die Ursache ist meist psychogen: Die primäre Polydipsie tritt in Form von exzessivem Trinken in Konfliktsituationen oder als Begleitsymptom psychiatrischer Erkrankungen (z.B. bei oder ) auf.
Unter einer Polyurie versteht man eine massiv gesteigerte Harnausscheidung (beim Erwachsenen > 2,5–3 l/d). Eine Polyurie geht mit einem gesteigerten Durstgefühl und vermehrtem Trinken (Polydipsie) einher.
Ein Diabetes insipidus entsteht durch ADH-Mangel (zentraler Diabetes insipidus) oder ADH-Rezeptorresistenz (renaler Diabetes insipidus) und resultiert in einer herabgesetzten Fähigkeit zur Harnkonzentrierung in der Niere.