Einteilung und Ätiologie
Zu den Störungen des Appetits zählen zum einen Abneigungen gegenüber bestimmten Speisen (qualitative Appetitstörungen) und zum anderen ein verminderter oder gesteigerter Appetit (quantitative Appetitstörungen).
physiologisch: In der Schwangerschaft können unterschiedlichste Abneigungen deutlich ausgeprägt sein. Negative Kindheitserfahrungen können außerdem für eine Aversion gegen bestimmte Nahrungsmittel oder Speisen verantwortlich sein.
pathologisch:
Abneigung gegenüber Fleisch: z.B. bei Magenkarzinom
Abneigung gegenüber fettigen Speisen: z.B. Hinweis auf Maldigestion bei Pankreatitis, Gallenaffektionen oder Lebererkrankungen
Meiden von Süßspeisen und Früchten: z.B. bei Fruktoseintoleranz
Meiden von Milchprodukten: z.B. bei Laktoseintoleranz.
verminderter Appetit (Appetitlosigkeit):
insbesondere bei , chronischer , außerdem bei Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse (, ), des Darms (z.B. , ) oder der Leber (z.B. beginnende ) und Gallenwege (z.B. Cholestase)
Als Cholestase bezeichnet man jede Störung der Gallebildung, der Gallesekretion oder des Galleabflusses. Durch die unterschiedlichen Ursachen kommt es zu einer verminderten Ausscheidung von Bilirubin, Gallensäuren und anderen Gallenbestandteilen über den Darm mit konsekutivem Übergang der Substanzen in die Blutbahn und Ausscheidung über den Urin.
Unter Polydipsie versteht man ein pathologisch gesteigertes Durstempfinden mit vermehrter Flüssigkeitsaufnahme (> 3–4 l/d). Eine Polydipsie geht häufig mit einer gesteigerten Harnausscheidung (Polyurie) einher.