Definition
Fieber
Unter Fieber versteht man eine Erhöhung der Körperkerntemperatur auf Werte > 38,0°C, die durch eine veränderte hypothalamische Wärmeregulation hervorgerufen wird (Sollwertverstellung). Bei einer Temperatur von 37,1–37,9°C spricht man von subfebrilen Temperaturen.
Fieber unklarer Genese (FUO)
Als Fieber unklarer Genese („Fever of Unknown Origin“, FUO) wird eine wiederholt rektal gemessene Körpertemperatur > 38,0°C bezeichnet, die mindestens 3 Wochen andauert und bei der auch nach einer Woche stationärer Untersuchung noch keine Diagnose gestellt werden konnte.
Eine Hyperthermie ist eine Erhöhung der Körperkerntemperatur, die durch ein Missverhältnis zwischen Wärmezufuhr/-bildung und -abgabe ohne Verstellung des Sollwerts im Hypothalamus entsteht.
Eine Lungenembolie bezeichnet den Verschluss von Lungenarterien(-ästen) durch Einschwemmung embolischen Materials, das in den meisten Fällen aus einem Thrombus der tiefen Bein- oder Beckenvenen stammt (selten: Fett, Luft oder Fremdkörper).
Als Husten bezeichnet man das über den Hustenreflex plötzliche explosionsartige Ausstoßen von Luft aufgrund eines Hustenreizes.
Als Halsschmerzen bezeichnet man im Allgemeinen Schmerzen im Bereich des Pharynx und des Halses.
Beim Erbrechen kommt es zu einer retrograden Entleerung von Magen-Darm-Inhalt durch den Mund. Im Unterschied zur Regurgitation erfolgt Erbrechen durch Aktivierung des Brechzentrums.
Die echte Diarrhö ist definiert durch Stuhlgänge, die zu häufig (> 3 ×/d), in zu großer Menge (> 250 g/d) und mit zu großem Flüssigkeitsanteil (> 75% Wasser) auftreten.
Ikterus bezeichnet eine Gelbfärbung der Skleren, der Haut und der Schleimhäute infolge einer Gewebeeinlagerung von Bilirubin.
Dysurie bezeichnet ein erschwertes Wasserlassen mit schwachem Strahl und verzögerter Entleerung, das mit Missempfindungen einhergeht.
Eine Pollakisurie bezeichnet einen häufigen Harndrang, wobei jeweils nur geringe Harnmengen entleert werden. Die Gesamtharnmenge ist nicht erhöht.
Eine Hämaturie ist eine Erhöhung der Erythrozytenausscheidung im Harn über die Norm. Sind die Erythrozyten nur mikroskopisch zu erkennen (>2 Erys/Gesichtsfeld bei 400-facher Vergrößerung), liegt eine Mikrohämaturie vor. Von einer Makrohämaturie spricht man, wenn das Blut im Harn mit bloßem Auge sichtbar ist.
Flankenschmerzen sind schmerzhafte Zustände in der lateralen Bauchregion (Grenzen: vordere Axillarlinie, Lendenwirbelsäule, Rippenbogen und Beckenkamm).
Purpura (Hautblutungen) sind Blutungen, die durch das Austreten von Erythrozyten aus (Schleim-)Hautgefäßen in das Gewebe entstehen.
Bei einer Sepsis kommt es infolge einer inadäquaten, fehlregulierten Körperantwort auf eine Infektion zu einer lebensbedrohlichen Organdysfunktion, welche durch eine Zunahme um ≥ 2 Punkte im Sequential-Organ-Failure-Assessment (SOFA)-Score gekennzeichnet ist (Sepsis-3-Kriterien).
Ein Fieberkrampf ist ein epileptischer Anfall, der in Verbindung mit einer fieberhaften Erkrankung (Körpertemperatur > 38 °C) bei Kindern – meist im Alter zwischen 6 Monaten und 5 Jahren – auftritt und keine zerebrale Ursache hat. Ausschlusskriterien sind vorausgegangene Neugeborenenkrämpfe, afebrile Krampfanfälle oder Krampfanfälle symptomatischen Ursprungs.
Die rheumatoide Arthritis ist eine chronisch-entzündliche, autoimmune Systemerkrankung, die ausgehend von einer destruierenden Synovialitis zu einer progredienten Zerstörung des Gelenks führt und mit extraartikulären Manifestationen einhergehen kann.
Die Psoriasis ist eine entzündliche, chronisch-rezidivierende, erythematosquamöse Hauterkrankung. Die häufigste Form ist die Psoriasis vulgaris mit typischen geröteten, mit weißen Schuppen bedeckten Plaques (Plaque-Typ), die vorwiegend an den Streckseiten der Extremitäten lokalisiert sind. Häufig treten typische Nagelveränderungen (Nagelpsoriasis) auf, bei einem Teil der Patienten kommt es zu einer Gelenkbeteiligung (Psoriasisarthritis, PsA).
Röteln sind eine weltweit verbreitete, exanthematische Viruskrankheit mit Lymphadenopathie, die postnatal regelhaft mild verläuft, aber bei pränataler Infektion eine schwere Embryopathie auslösen kann.
Scharlach ist eine Infektion durch β-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A (Streptococcus pyogenes), die pyrogene Exotoxine produzieren. Charakteristisch treten eine Tonsillopharyngitis und ein generalisiertes makulopapulöses Exanthem auf.
Die Masern sind eine hoch kontagiöse, weltweit verbreitete, akute Erkrankung durch das Masernvirus, mit einer relativ konstanten Inkubationszeit von 8–12 Tagen, einem typischen Prodromalstadium und generalisiertem Exanthem.
Die Varizellen sind eine akute, hoch ansteckende Infektion durch das Varizella-Zoster-Virus mit generalisiertem, schubweise auftretendem, vesikulärem Exanthem. Das Virus persistiert in den Ganglienzellen und kann reaktiviert werden und mit gruppierten Bläschen in einem oder mehreren Dermatomen einen Herpes zoster verursachen.
Arzneimittelexantheme sind unerwünschte Arzneimittelreaktionen in Form von exanthematischen Haut- und Schleimhautveränderungen. Das klinische Bild ist sehr vielgestaltig.
Eine Meningitis ist eine Hirnhautentzündung mit Kopfschmerzen, Meningismus, hohem Fieber, Verwirrtheit, Bewusstseinsstörungen, Hirnnervenparesen, Photophobie, Erbrechen sowie gestörter Blutdruckregulation.
Als Virushepatitis bezeichnet man eine infektiöse Entzündung des Lebergewebes, die im engeren Sinn durch die klassischen Hepatitisviren A, B, C, D und E ausgelöst wird. Sie ist abzugrenzen von Begleithepatitiden z.B. durch CMV, EBV oder HSV.
Die infektiöse Mononukleose ist eine durch das Epstein-Barr-Virus verursachte Erkrankung mit generalisierten Symptomen, die mit typischer Reaktion der lymphatischen Organe des Kopf- und Halsbereiches einhergehen.
Gelbfieber ist ein (hämorrhagisches) Fieber, das durch die Stechmücke Aedes übertragen und durch das Gelbfiebervirus hervorgerufen wird.
Die Leptospirose ist eine generalisierte Erkrankung nach einer Infektion mit Leptospira interrogans.
Synonym: Morbus Weil, Feldfieber, engl.: leptospirosis
Unter einer Cholezystitis versteht man eine akute bzw. chronische Entzündung der Gallenblase.
Brucellose ist eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien der Gattung Brucella verursacht wird. Sie äußert sich durch unspezifische Krankheitssymptome wie Fieber und Schüttelfrost, kann aber auch schwerwiegende organische Folgen haben.
Beim Hodgkin-Lymphom handelt es sich um ein monoklonales, malignes B-Zell-Lymphom, das in den meisten Fällen durch das Auftreten von mehrkernigen Riesenzellen (Sternberg-Reed-Zellen) und einkernigen Hodgkin-Zellen gekennzeichnet ist.
Die Salmonellenenteritis ist eine infektiöse Durchfallerkrankung, die hauptsächlich durch die Serovare Salmonella Enteritidis und Salmonella Typhimurium hervorgerufen wird.
Eine Peritonitis ist eine diffuse oder lokalisierte Entzündung des Bauchfells.
Eine Appendizitis ist die Entzündung der Appendix vermiformis (Wurmfortsatz).
Eine Adnexitis ist eine akute oder chronische Entzündung der weiblichen Adnexe.
Eine Pneumonie ist eine akute Entzündung des Alveolarraums und/oder des interstitiellen Lungenparenchyms, die in erster Linie infektiös (durch Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen oder Parasiten) bedingt ist.
Die Tuberkulose ist eine Infektionserkrankung, die inapparent, akut oder chronisch verlaufen kann und sich bevorzugt an der Lunge (Morbus Koch), aber auch an anderen Organen (Haut, lymphatisches System, Pleura, Knochen, Urogenitaltrakt, ZNS, Magen-Darm-Trakt) manifestiert. Sie wird durch Keime des Mycobacterium-tuberculosis-Komplexes (MTK) verursacht. Dazu zählen u.a. das Mycobacterium tuberculosis (> 98% der Fälle in Mitteleuropa), bovis und africanum.
Die akute Perikarditis ist eine akute Entzündung des Herzbeutels, die häufig mit Exsudationen und in der Folge vermehrter Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel (Perikarderguss) einhergeht. Meist ist das Myokard in den Prozess miteinbezogen (= Perimyokarditis).
Die Sarkoidose ist eine Multisystemerkrankung unklarer Ursache, bei der epitheloidzellige, nicht verkäsende Granulome entstehen. Sie können in jedem Organ auftreten, in ca. 90% d. F. sind die Lunge sowie die Hiluslymphknoten betroffen.
Die Zystitis ist eine meist auf die Schleimhaut begrenzte Entzündung der Harnblase unterschiedlicher Ursache.
Die Pyelonephritis ist eine meist bakteriell bedingte Entzündung von Nierenbeckenkelchsystem und Niereninterstitium, die akut oder chronisch verlaufen kann.
Von einer akuten Angina tonsillaris spricht man, wenn eine über das physiologische Maß hinausgehende Entzündung der Gaumenmandeln vorliegt, also zusätzlich systemische Entzündungszeichen (Fieber) und/oder klinische Symptome wie Halsschmerzen oder Schluckbeschwerden auftreten.
Die akute Pharyngitis ist eine viral bedingte Entzündung der Mund- und Rachenschleimhaut.
Influenza ist eine durch Influenzaviren ausgelöste, weltweit vorkommende Infektionserkrankung, die v.a. die Atemwege betrifft.
Malaria ist eine Infektion mit Plasmodien, die durch den Stich der Anophelesmücke übertragen wird und zu heftigen, meist rezidivierenden Fieberschüben und Störungen des Allgemeinbefindens führt.
Typhus abdominalis und Paratyphus (sogenannte systemische Salmonellosen) sind systemische Infektionkrankheiten, die durch Serovare von Salmonella enterica hervorgerufen werden:
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Erreger des Typhus abdominalis: S. enterica Serovar Typhi (S. Typhi)
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Erreger des Paratyphus: S. enterica Serovar Paratyphi A, B, C (S. Paratyphi A, B, C).
Die Amöbiasis (Amöbenruhr) ist eine weltweit vorkommende Infektion durch das fakultativ pathogene Darmprotozoon Entamoeba histolytica sensu stricto.