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Flaviviridae

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 22 min
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Steckbrief

Flaviviren sind behüllte Viren mit linearer (+) ss-RNA. Die humanmedizinisch relevanten Arten dieser Familie sind das Dengue-Virus, das Gelbfiebervirus, das Zika-Virus, das FSME-Virus und das Hepatitis-C-Virus.

Das Dengue-Virus verursacht das Dengue-Fieber, ein hämorrhagisches Fieber, das von der Stechmücke Aedes übertragen wird und schwere Verläufe haben kann. Es gibt keine Therapie, die Letalität liegt bei guter Versorgung bei unter 3 %. Eine Impfung steht zur Verfügung, aber nur für bestimmte Personengruppen (Gefahr der ADE, antibody-dependent enhancement). Ansonsten kommt nur eine Expositionsprophylaxe in Frage.

Das Zika-Virus, das sich seit 2015 von Afrika aus weltweit ausbreitet, wird ebenfalls durch Aedes übertragen. Die meisten Verläufe sind asymptomatisch, ansonsten verursacht das Virus unspezifische Symptome (Kopfschmerzen, Fieber etc.). Bei konnataler Infektion kann es zu Mikroenzephalie kommen. Die Therapie ist nur symptomatisch möglich. Eine Impfung gibt es nicht.

Das Gelbfiebervirus ist der Erreger des Gelbfiebers, das überwiegend milde verläuft. In wenigen Fällen kann es zu einer schweren zweiten Phase mit einer hohen Letalität kommen. Die Therapie erfolgt symptomatisch. Es gibt eine Impfung, die für Reisende in bestimmte Länder vorgeschrieben ist. Ansonsten kommt nur eine Expositionsprophylaxe in Frage. Es besteht eine Meldeplicht nach § 6 und § 7 IfSG.

Dengue-, Zika- und Gelbfiebervirus werden mittels RT-PCR nachgewiesen.

Das Virus der FSME verursacht die Frühsommermeningoenzephalitis, die auch in unseren Breiten vorkommt. Übertragen wird das Virus durch einen Zeckenstich. Der Nachweis des Virus erfolgt serologisch, die Therapie ist nur symptomatisch möglich. Der Nachweis des Virus muss nach § 7 IfSG gemeldet werden. Eine Impfung steht zur Verfügung.

Das Hepatitis-C-Virus (HCV) verursacht akute oder chronische Virushepatitis, die sich zur Leberzirrhose entwickeln kann. Auch ein hepatozelluläres Karzinom ist häufig die Folge einer Infektion mit HCV. Der Nachweis erfolgt entweder mit RT-PCR oder serologisch durch den Nachweis des viralen Core-Proteins. Die Therapie der akuten Virushepatitis erfolgt in der Regel symptomatisch. Ansonsten kommen sogenannte DAAs (directly acting antivirals) zum Einsatz. Das Hepatitis-C-Virus kommt weltweit vor und wird durch kontaminiertes Blut übertragen. Eine Impfung ist nicht möglich. Es besteht eine namentliche Meldepflicht nach § 6 und § 7 IfSG.

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    Klassifikation

    Flaviviren sind behüllte Viren mit linearer ss-RNA. Es gibt 3 humanpathogene Gattungen:

    • Flavivirus: Zu dieser Gattung gehören Arten, die u.a. FSME (Frühsommermeningoenzephalitis) Gelbfieber, Dengue-Fieber bzw. konnatale Schäden (Zika-Virus) auslösen.

    • Hepacivirus: mit dem Hepatitis-C-Virus Verursacher der Hepatitis C.

    • Pegivirus: humane Pegiviren (HPgV) – beinhalten die früheren „GB Viren“ – verursachen persistierende Infektionen, als Erkrankungsursache nicht gesichert (= asymptomatisch); die Übertragung ist z.T. mit Hepatitis-C-Virus assoziiert.

    Struktur

    Flaviviridae haben eine Hülle, die aus Lipiden besteht, in die 2 envelope-Proteine (E1 und E2) und ggf. noch ein weiteres Strukturprotein eingelagert sind. Das Genom besteht aus einem einzelnen (+)-RNA-Strang, welcher mithilfe des Core-Proteins in ein Nucleokapsid verpackt ist. Das Nucleocapsid ist an die Hülle des Virus angelagert.

    Struktur von Flaviviren
    Frühsommermeningoenzephalitis (FSME)

    Die Frühsommermeningoenzephalitis ist eine durch das FSME-Virus verursachte Meningoenzephalitis.

    Gelbfieber

    Gelbfieber ist ein (hämorrhagisches) Fieber, das durch die Stechmücke Aedes übertragen und durch das Gelbfiebervirus hervorgerufen wird.

    Dengue-Fieber

    Das Dengue-Fieber ist ein (hämorrhagisches) Fieber, das durch die Stechmücke Aedes übertragen und durch das Dengue-Virus hervorgerufen wird.

    Hepatitis C

    Die Hepatitis C ist eine durch die Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV) ausgelöste Leberentzündung, die in ca. in 50–80 % d.F. chronisch verläuft und langfristig zur Entwicklung einer Leberzirrhose und/oder eines hepatozellulären Karzinoms führen kann.

    Guillain-Barré-Syndrom

    Das Guillain-Barré-Syndrom ist eine akute erworbene demyelinisierende Polyradikulitis als Folge einer Autoantikörperbildung gegen Myelinproteine vorwiegend motorischer Nerven, wodurch es zu aufsteigenden Paresen unterschiedlichen Ausmaßes bis hin zu einer Tetraparese und Atemlähmung kommen kann.

    Leberzirrhose

    Die Leberzirrhose ist das irreversible Endstadium verschiedener chronisch-progredient verlaufender Lebererkrankungen.

    Hepatozelluläres Karzinom (HCC)

    Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) ist ein hochmaligner Tumor, der von den Leberparenchymzellen (Hepatozyten) ausgeht.

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      zuletzt bearbeitet: 20.01.2023
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