Klassifikation
Die Ordnung Bunyavirales wurde 2017 etabliert. Sie entstand aus der bisherigen Familie der Bunyaviridae und umfasst Viren mit segmentierter, linearer ssRNA. Sie haben eine helikale Hülle. Ihr Genom besteht aus einzelsträngigen RNAs mit negativer oder gemischter (+/–)-Polarität, die jeweils in ihrem eigenen Nukleokapsid liegen. Die RNAs liegen als nicht kovalent geschlossene Ringe vor, da ihre Enden jeweils komplementär zueinander sind und aneinander binden. Innerhalb einer Gattung sind diese komplementären Sequenzen hoch konserviert. Durch die Segmentierung des Genoms ist ein genetisches Reassortment möglich.
Die RNAs der Bunyaviren codieren für mindestens 4 Proteine. Die beiden Hüllproteine Gc und Gn werden vom mittleren RNA-Segment, das Nukleokapsidprotein N vom kleinsten und die RNA-Polymerase vom größten RNA-Segment codiert. Die Hüllproteine enthalten die typspezifischen antigenen Determinanten. Manche Gattungen (mit Ausnahme von Hantavirus) haben noch weitere Proteine, deren Funktionen nicht bekannt sind.
Unter hämorrhagischem Fieber versteht man Erkrankungen durch unterschiedliche Viren mit hämorrhagischer Diathese durch Kapillarschädigung in Verbindung mit einer Thrombozytopenie und/oder Thrombozytenfunktionsstörung.
Die lymphozytären Choriomeningitis ist eine Infektionskrankheit, die durch das Virus der lymphozytären Choriomeningitis (LCMV) hervorgerufen und durch infizierte Hausmäuse übertragen wird. Sie verläuft häufig mild – ähnlich eines grippalen Infekts.
Unter einem Hydrops fetalis (Syn.: Hydrops congenitus universalis) versteht man eine generalisierte Ansammlung von Flüssigkeit im Fetus. Die Flüssigkeit sammelt sich dabei im Interstitium an (→ Ödeme) und in den serösen Körperhöhlen (→ Ergüsse in Perikard, Pleura und Peritoneum).
Eine Chorioretinitis ist die gleichzeitige Entzündung von Aderhaut und Netzhaut.