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        1. Steckbrief
        2. Strongyloides stercoralis (Zwergfadenwurm)
        3. Trichuris trichiura
        4. Trichinella spiralis
        5. Dracunculus medinensis (Medinawurm)
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Strongyloides, Trichuris, Trichinella, Dracunculus

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 15 min
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Steckbrief

Strongyloides, Trichuris und Dracunculus sind Wurmparasiten, die nur in feuchten, warmen Gebieten vorkommen, während Trichinella weltweit und bevorzugt im gemäßigten Zonen verbreitet ist.

Strongyloides

Die Larven des Zwergfadenwurms Strongyloides stercoralis dringen perkutan in den Menschen ein. Dort entwickeln sich im Darm ausschließlich weibliche Würmer, die parthogenetisch Eier abgeben, aus denen bereits im Darm wieder die erste Larvengeneration schlüpft. Es kann zur Autoinfektion kommen oder aber die Larven verlassen den Darm und gelangen wieder in die Umwelt. Die Symptomatik besteht in einer Larva currens, bei schwerem Befall können Lungenbeschwerden auftreten. Zur Therapie kommen Mebendazol, Thiabendazol, Albendazol oder Ivermectin zum Einsatz. Als Prophylaxe in Gefahrenzonen sollten feste Schuhe getragen werden.

Trichuris

Die Entwicklung des Peitschenwurms Trichuris trichiura verläuft ähnlich wie bei Ascaris lumbricoides. Als Infektionsquellen komme rohe Salate und Gemüse infrage (Prophylaxe: rohes Gemüse abkochen, in betroffenen Gebieten auf rohe Salate verzichten). Der Erreger ruft uncharakteristische abdominelle Beschwerden hervor, bei schwerem Befall kann es zur Anämie und Diarrhö kommen. Therapie: Mebendazol, Albendazol, Invermectin.

Dracunculus

Dracunculus medinensis ist der Medinawurm (auch Guineawurm genannt). Er ist nur noch sehr selten und steht kurz vor der Ausrottung. Im Jahr 2015 waren nur noch 22 Fälle im Tschad und Südsudan bekannt. Der Zwischenwirt von Dracunculus ist ein Wasserkrebs. Die Infektion erfolgt über die Aufnahme des Krebses mit dem Trinkwasser. Die Larven des Wurms wandern durch den Körper, entwickeln sich zum Wurm und durchbrechen zur Larvenfreisetzung die Körperoberfläche, meistens an der unteren Extremität. Der Wurm wird an der Penetrationsstelle makroskopisch sichtbar und kann durch langsames Herausziehen und Aufrollen auf ein Stäbchen entfernt werden. Medikamentös kann die Entfernung mit Tiabendazol oder Mebendazol unterstützt werden.

Trichinella

Der wichtigste humanpathogene Vertreter der Trichinellen ist Trichinella spiralis. T. spiralis kommt weltweit in gemäßigten Zonen (auch in Europa) vor. Die Infektion erfolgt hauptsächlich über kontaminiertes Schweinefleisch. Seit es in der EU die amtliche Fleischbeschau gibt, sind die Erkrankungen an Trichinellose drastisch zurückgegangen.

Oral aufgenommene infektiöse Larven entwickeln sich im Darm zum Wurm. Die vivipar abgegebenen Larven wandern in die Muskulatur und kapseln sich dort zu Muskeltrichinen ab, in denen die Larven bis zu 30 Jahre überleben können. Die Muskeltrichinen werden histologisch nachgewiesen. Zur Diagnose werden auch Serologie (3 bis 5 Wochen nach Infektion) und andere Labormarker herangezogen (Eosinophilie, erhöhtes IgE, Kratinurie u. a.). Die Therapie erfolgt mit Mebendazol oder Albendazol. Prophylaxe: Erhitzen von Fleisch auf 80 °C für mindestens 1 Minute. Tieffrieren, Pökeln und Trocknen sind nur wirksam, wenn dabei bestimmte Vorschriften eingehalten werden.

Trichinella spiralis ist gemäß § 7 IfSG namentlich meldepflichtig.

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    Strongyloides stercoralis (Zwergfadenwurm)

    Erreger und Epidemiologie

    Der Zwergfadenwurm kommt hauptsächlich in feuchtwarmen Gebieten vor und ist in Zonen mit gemäßigtem Klima selten. Es handelt sich um kleine Würmer (2–2,5 mm lang), deren Larven zeitweise auch saprophytär im Freien leben können. Ihre Eier sind ca. 50 µm lang, die Präpatenzzeit beträgt weniger als 17 Tage.

    Entwicklungszyklus

    Die Larven von Strongyloides stercoralis können sowohl frei als auch parasitär leben. Sie dringen perkutan in den Wirt ein, bohren sich sehr schnell durch das Gewebe, gelangen über da Blut- und Lymphgefäßsystem in die Lunge. Von dort erreichen sie über die Alveolen den Pharynx, werden verschluckt und landen im Dünndarm. Im Dünndarm entwickeln sich ausschließlich weibliche Würmer, die parthenogenetisch täglich ca. 1000 Eier abgeben. Bereits im Darm schlüpft dann die erste neue Larvengeneration. Sie kann 2 Entwicklungswege einschlagen:

    Trichinose

    Die Trichinose ist eine weltweit vorkommende, mild bis tödlich verlaufende Parasitose, die durch eine Infektion mit Fadenwürmern der Gattung Trichinella ausgelöst wird.

    Erythem

    Unter einem Erythem versteht man eine gerötete Haut, die auf einer Gefäßerweiterung beruht. Wenn mehr als 90 % der Hautoberfläche betroffen sind, spricht man von einer Erythrodermie.

    Ulkus (Geschwür)

    Ulzera sind Substanzdefekte der Haut, die bis in die Dermis oder Subkutis reichen und obligat unter Narbenbildung abheilen.

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      zuletzt bearbeitet: 03.02.2023
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